Am Sonntagvormittag fand das Vaterstettener Neujahrsanblasen statt. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung am Kirchplatz nahe des Rathauses von einem Bläserensemble der Musikschule.
Bürgermeister Leonhard Spitzauer begrüßte die Bürgerinnen und Bürger und wünschte ein frohes neues Jahr. Man habe sich aufgrund der damals, vor dem Oktoberfest, noch unsicheren Corona-Lage gegen die Veranstaltung eines klassischen Neujahrsempfang entschieden. Im kommenden Jahr „wird sicherlich wieder“ ein klassischer Empfang stattfinden.
Angesichts des Kriegs in der Ukraine und der Wirtschaftslage seien „die Prognosen für die Finanzausstattung der Kommunen düster”, so der Bürgermeister. Die Katastrophenschutzplanung sei in den letzten 30 Jahren vernachlässigt worden. „Wir rüsten unsere Möglichkeiten zur technischen Hilfeleistung wieder auf“. Spitzauer dankte dem ehrenamtlichen Engagement der Feuerwehrleute der gemeindlichen Feuerwehren. „Bedenklich finde ich in diesem Zusammenhang die Ereignisse der Silvesternacht in Teilen der Republik. Gefährliche Angriffe auf Polizei- und Hilfskräfte, eine neue Eskalation der Gewalt – man fühlt sich manchmal genötigt, diesen Randalierern zu wünschen, dass sie selbst einmal Hilfe brauchen, die dann vielleicht nicht vor Ort sein kann, weil entweder jemand gerade einen Feuerlöscher auf einen Krankenwagen geworfen hat oder sich auf eine Straße geklebt hat. Auch das müssen sich unsere rechtschaffenden Bürger nicht gefallen lassen. Ich hoffe, dass wir von diesen Auswüchsen auch weiterhin in unserer Gemeinde Vaterstetten verschont bleiben“, so Spitzauer.
Zahlreiche Bauprojekte stünden an, etwa der Turnhallenneubau gegenüber der Kirche, das Kinderhaus Sankt Anna sowie die Sanierung der Schulen: „Ich möchte auch die Planung für ein neues Rathaus wieder aufnehmen, da wir in jeder Hinsicht mit dem alten Gebäude an unsere Grenzen gekommen sind. Die baulichen Mängel sind mittlerweile nicht mehr übersehbar, sondern fallen uns fast schon auf den Kopf – Zeit, zu handeln“. Ganz oben auf der Prioritätenliste steht das Thema Geothermie: „Wir müssen hier all unsere Kräfte einsetzen“, damit man möglichst 2025 starten könne: „wir sind sehr zuversichtlich“.
Ein besonderes Dank galt den über 150 Familien und Einzelpersonen aus allen Ortsteilen, die Flüchtlinge aus der Ukraine unterzubringen. Nur durch das Engagement dieser Personengruppe sei es gelungen, die Flüchtenden in kürzester Zeit menschenwürdig unterzubringen: „die staatlichen Strukturen wären damit überfordert gewesen“.