Dass Vaterstetten eine neue Grund- und Mittelschule erhält, steht schon lange fest. Zwar nicht so lange, wie es die Orgel in der Petrikirche gibt oder eine Amtszeit als Bauamtleitung andauert. Doch was haben all diese Themen gemeinsam? Wir verraten es.
Alle Themen waren Teil der Gemeinderatssitzung vom 13. Oktober. Im Einzelnen nachzulesen in unserem Gemeiderats-Splitter:
Photovoltaik-Anlage auf Turndach
Der Bau einer neuen Grund- und Mittelschule in Vaterstetten ist längst beschlossene Sache. Nun entschied der Gemeinderat, dass die geplante Photovoltaik-Anlage einen neuen Platz erhält. Anstatt auf dem Dach der Schule, kommt sie nun auf das Dach der Turnhalle. Doch um die Vorrüstung tragen zu können, muss von der bisher geplanten Baumaßnahme des Daches abgewichen werden. Anstatt Bitumenabdichtung mit Kiesschüttung kommt nun eine Dachabdichtung mit Stehfalz aus rollnahtverschweißtem Edelstahl zum Einsatz.
Gemeinderat Josef Mittermeier (SPD) zur Energie-Initiative: „Wir müssen einen Schritt machen, damit wir in der Energiefrage vorankommen und unsere Ziele erreichen. Dafür sind vernünftige Lösungen wie diese angebracht.“
Ziel der Gemeinde ist es die Solarthermie zu stärken. Da dies aktuell allerdings noch zu wenig genutzt wird, jedoch nicht aus den Augen verloren werden soll, werden laut Verwaltung „die Dächer über der Umkleide des Sportgebäudes und über der Schule mit entsprechenden Leitungen vorgerüstet.“
Bauamtsleiterin nicht gesucht
Brigitte Littke leitet das Bauamt der Gemeinde Vaterstetten seit nunmehr fünf Jahren und sitzt durch ihre Position auch berufsmäßig im Gemeinderat. Am 14. Juli 2017, also in rund neun Monaten, läuft ihre erste Amtszeit ab. Danach, so sieht es die Regelung vor, bedarf es einer Stellenausschreibung. Ausnahmen gibt es, wenn „mit großer Wahrscheinlichkeit kein noch besser geeigneter Fachmann zu ermitteln wäre“. Und genau das wurde im Gemeinderat abgestimmt, damit „die Voraussetzungen für ein ausnahmsweises Absehen vom Regelverfahren der Ausschreibung“ fix gemacht werden kann.
Mit zwei Gegenstimmen beschloss der Gemeinderat schließlich, dass nun nicht nach einer oder einem neuen Bauamtsleiter/in gesucht wird. Das bezieht sich jedoch nur auf die Stelle der Bauamtsleitung an sich, Brigitte Littke muss sich jedoch trotzdem zur Wahl stellen im kommenden Jahr.
Hintergrund: 2013 trat Littke in einer Stichwahl gegen den aktuellen Bürgermeister Georg Reitsberger (FW) an. Trotz ihrer Niederlage, entschied sie sich, im Bauamt weiter zu arbeiten. Dies war, bereits vor der Wahl, Reitsbergers Hoffnung und auch heute, drei Jahre später, bereut er es nicht. Denn, wie er in der Sitzung sagte, leistet „Frau Littke wertvolle und gute Arbeit.“
Eine neue Orgel für die Petrikirche
Die Evangelisch-Lutherische Gemeinde Petrikirche erhält eine neue Orgel. Die Gemeinde bezuschusst die Königin der Instrumente mit 15.000 Euro, Insgesamt kostet die neue Orgel 196.000 Euro, 120.000 Euro wurden bereits an Spenden eingenommen. Die Gemeinde ist nicht dazu verpflichtet kirchliche Maßnahmen finanziell zu unterstützen. Allerdings hat sie sich in jüngeren Kirchen-Projekten immer mit einer Beteiligung von rund 20 Prozent eingebracht, wie bei der Kirchenturmuhr in Purfing oder den Kirchenrenovierungen in Baldham und Parsdorf.
Nicht der Zuschuss von eben rund 1/5 der Gesamtkosten regte einige Gemeinderäte auf, sondern ein anderer Fakt: und zwar, dass sich die Evangelische Landeskirche mit keinem Cent beteiligt. So kam es, dass sechs Gemeinderäte gegen den Zuschuss stimmten, die 15.000 Euro gehen jedoch trotzdem an die Petrikirche. Dort wird nun die 57 Jahre alte Orgel ausgetauscht, damit in Zukunft ein guter Klang während der Messe und auch bei einigen Konzerten genossen werden kann.