Für die Jugendlichen in Vaterstetten soll es demnächst einen neuen Treffpunkt geben, den sie nach ihren eigenen Vorstellungen gestalten können. Hinter der Allauch-Windmühle, in der Baldhamer Straße war der Raum ursprünglich als ein Begegnungsort für die Mieter der angrenzenden Gemeindewohnungen geplant. Da er aber nie genutzt wurde, soll er jetzt als Treffpunkt für die Jugend der Gemeinde dienen. Wie genau die Räume gestaltet werden sollen, können die Jugendlichen zum Großteil selbst mitbestimmen. Jugendpflegerin Martha Golombek freut sich über dieses Möglichkeit und hofft, dass das Angebot auch entsprechend genutzt wird. Ein rund 100 Quadratmeter großer Raum steht den Jugendlichen zur Verfügung, um ihn nach ihren eigenen Vorstellungen zu gestalten. „Ich kenne da eine Gruppe, die gerne sprayt“, erzählt Golombek, ” wir müssen nur vorher noch ein paar Dinge abklären, damit die Farbe an den Innenwänden auch hält.” Und auch an der Fassade des Gebäudes soll sich etwas ändern, da sie derzeit nicht besonders ansehnlich ist. “Auch hier kann man sich etwas einfallen lassen”, hofft die Sozialpädagogin auf Unterstützung aus den Reihen der jungen Leute.
Der Raum, der Eigentum der Gemeinde Vaterstetten ist, wurde nach Auskunft von Vaterstettens zweitem Bürgermeister, Martin Wagner die letzten Jahre mehr oder weniger vergessen. Man hatte sich zwar verschiedene Nutzungen dafür überlegt, unter anderem war er als Raum für eine Kinderbetreuung im Gespräch. Nach Prüfungen kam er hierfür aber genauso wenig in Frage, wie als Archiv für die Gemeinde.
Nach den Diskussionen um das Problem mit Jugendlichen, die sich abends rund um den Baldhamer Wasserpark im Wohngebiet trafen, kam Golombek die Idee, einen Jugendtreff in die Räumlichkeiten zu integrieren.
Als direkter Zugang zum neuen Raum wurde bereits eine Metalltreppe in die Böschung eingesetzt. Auch wenn die Einrichtung noch recht spärlich ist, zeigt sich Golombek zuversichtlich: “Wir bräuchten noch einen Kicker, einen Teppich, Dartscheiben und Spiele. Es muss nicht alles zusammenpassen, denn bei Jugendlichen ist der„Patchwork-Stil“ ja angesagt.”
Immer montags ist Golombek jetzt nicht mehr im Rathaus, sondern in ihrem neuen Büro erreichbar. Und auch eine Jugendsprechstunde wird immer donnerstags ab 16 Uhr im neuen Jugendtreff abgehalten. “Bei Nachfrage können die Öffnungstage auch ausgeweitet werden”, erklärt Golombek, „wir wollen die Anlieger aber nicht stören!“ Daher wird der Raum immer um 20 Uhr geschlossen. Im Sommer soll aber bei gutem Wetter auch der Vorplatz der Räumlichkeiten genutzt werden. “Das werden wir sehen“, so die Jugendpflegerin.
Als erste Veranstaltung soll bereits morgen (17. 11.), ein „Poetry-Slam“ im Rahmen des Vorlesetages stattfinden. Beginn ist um 15 Uhr. Gast ist unter anderem Nuria Glasauer, ein Star der„Poetry-Slam“- Szene.
