Bauamtsleiterin Brigitte Littke eröffnete bei der gestrigen Sitzung des Vaterstettener Grundstücks- und Bauausschusses den fünften Tagesordnungspunkt erwartungsvoll: „Nun zu dem lang erwarteten Antrag.” Thema war der Vorentscheid im Rahmen des Zustimmungsverfahrens zum Neubau einer Gemeinsschaftsunterkunft für Asylsuchende und Obdachlose in Vaterstetten im Föhrenweg 3.
Mit einer Gegenstimme wurde schließlich beschlossen, dass neben dem Wertstoffhof in Vaterstetten eine Gemeinschaftsunterkunft für insgesamt rund 100 Asylbegehrende und Obdachlose gebaut wird. Die Dauer des Betriebs beträgt zehn Jahre und endet somit am 30. September 2016.
Wie den offiziellen Sitzungs-Unterlagen zu entnehmen und unlängst bekannt, „handelt es sich (bei dem Verfahren) um ein kein bauaufsichtliches Genehmigungsverfahren sondern um ein Zustimmungsverfahren nach Art. 73 BayBO, bei dem nicht die Gemeinde Herr des Verfahrens ist sondern der Freistaat Bayern vertreten durch das Staatliche Bauamt Rosenheim.”
Bereits seit 2013 wird über die Errichtung diskutiert – dabei ging es um Ersatz für die Gemeinde, die Finanzierung, und auch über die Übertragungsverhältnisse. Gestern erfolgte dann schließlich das langersehnte OK in der Sitzung.
Plan ist es, das 576 m² große Gebäude im Bereich des Obdachlosenheims und der kleineren Lagefläche (Gemeindebedarfsfläche Baubetriebshof) zu errichten. Das aktuelle Obdachlosenheim wird in diesem Fall, laut Verwaltung “beseitigt”. Die Einrichtung soll als Modul- oder Containerbauweise gebaut und um ein Nebengebäude für Müll, Lager und Technikflächen vergrößert werden. Beide Gebäude sollen durch eine Pergola ergänzt werden, so dass die Möglichkeit besteht im unteren Bereich Fahrräder abzustellen.
Bei dem neuen Gebäude am Föhrenweg handelt es sich um eine “Einrichtung für soziale Zwecke”, die nur temporär dort angesiedelt ist, jedoch schon zuvor als Gemeindebedarfsfläche, als Obdachlosenheim, genutzt wurde.
Des weiteren segnete der Ausschuss gestern einen nachträglichen Antrag auf Baugenehmigung für die Errichtung einer temporären Asylbewerberunterkunft in der Verdistraße ab, die bereits dort platziert ist. Gegenüber der Gaststätte “Zum Altschütz” stehen 20 Container mit einer Größe von 6,05 m x 2,45 m. Für sanitäre Zwecke kommen pro Kopf nochmal vier weitere mit Toiletten, Duschen, und Wasch- bzw. Kochmöglichkeiten hinzu. Die Baugenehmigung ist auf drei Jahre befristet, total können 60 Asylsuchende dort Platz finden.