Ende Februar war es so weit: Drei Ehrenamtliche des BRK-Kreisverbandes Ebersberg konnten beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn ein neues Einsatzfahrzeug für den Zivilschutz in Oberbayern abholen. Als eines von bundesweit 180 Fahrzeugen steht es im Landkreis
Ebersberg für Großeinsätze und Katastrophenfälle zur Verfügung.
Nach der Anpassung der Ausstattung und den notwendigen Schulungen und Einweisungsfahrten konnte das Fahrzeug am 26. März in den aktiven Dienst gestellt werden. Zur Indienststellung waren unter anderem der Bundestagsabgeordnete Dr. Andreas Lenz, der stellvertretende Landrat Walter Brilmayer sowie die BRK-Kreisvorsitzende Kathrin Alte gekommen. Mit dem neuen Krankenkraftwagen „Typ BZS“, so der Bundestagsabgeordnete Andreas Lenz, wird der Katastrophenschutz für die Menschen im Landkreis um einen weiteren wichtigen Baustein ergänzt. „Es freut uns sehr, dass das bisherige Fahrzeug, das den aktuellen Anforderungen nicht mehr entspricht, durch ein neues, leistungsfähiges ersetzt wird“, ergänzt der stellvertretende Landrat Walter Brilmayer. Die BRK-Kreisvorsitzende Kathrin Alte wünscht allen Einsatzkräften eine „sichere Fahrt und wohlbehaltene Heimkehr von allen Einsätzen“.
Der neue Krankenkraftwagen ist für den Einsatz bei großen Schadenslagen, die überregionale Bedeutung haben, gedacht. Dazu wurden vor über 15 Jahren bundesweit Großverbände in Deutschland aufgestellt, die sogenannten Medizinischen Task Forces (MTF). Seit dem Start gehören die Ebersberger Rotkreuzler mit einer Patiententransporteinheit zur oberbayerischen MTF. „Das bisher verwendete Fahrzeug mit Baujahr 2001 ist nicht mehr der Stand der Technik und wird dieses Jahr ausgesondert“, so Kreisbereitschaftsleiter und Katastrophenschutzbeauftragter Bernhard Nowotny vom BRK. „Deshalb wurden wir kurzfristig bei der Neuauslieferung aus Bundesmitteln berücksichtigt“.
Anno Haase, BKR-Kreisfachdienstleiter für den Sanitätsdienst, freut sich über das neue Fahrzeug: „Mit ihm können wir Patienten auf hohem Niveau notfallmedizinisch versorgen und adäquat befördern, denn die Ausstattung entspricht fast der eines Rettungswagens.“ Zusätzlich gibt es auch die Möglichkeit, einen zweiten Patienten liegend aufzunehmen.
Der stellvertretende Kreisbereitschaftsleiter Andy Jaap ergänzt: „Das Fahrgestell auf Basis eines Mercedes Sprinter ist robust, es verfügt über Allradantrieb und ist höher gelegt. So lässt sich damit auch durch 60 cm hohes Wasser fahren und unwegsames Gelände bewältigen.“
„Besonders auffällig ist die Beklebung“, erläutert Kreisgeschäftsführer Manfred Barth. Das neue Design der Bundes-Fahrzeuge ist einheitlich vorgegeben, das Symbol „blaues Dreieck auf orangem Grund“ – das internationale Schutzzeichen für den Zivilschutz – prangt prominent auf allen vier Seiten und sogar auf dem Dach. Das Fahrzeug gehört aber zum Roten Kreuz und wird von ehrenamtlichen Rotkreuz-Einsatzkräften bedient“, so Barth.
Ein Teil der Ausstattung musste nachträglich angepasst werden. Dazu gehören ein EKG zur Überwachung des Herzrhythmus und ein Beatmungsgerät, das der Bund aus Kostengründen nicht finanziert, obwohl es die Norm für Krankenkraftwagen eigentlich vorgibt. Ein Teil dieser Ausrüstung soll durch Spenden finanziert werden.
Die Besatzung wird durch ehrenamtliche Rotkreuzler der Schnelleinsatzgruppen Transport des BRK gewährleistet, die Tag und Nacht über die Integrierte Leitstelle Erding alarmiert werden können. Der Einsatzzweck umfasst die Unterstützung des Rettungsdienstes bei Ereignissen mit fünf oder mehr Patienten, wie etwa bei Verkehrsunfällen oder Bränden. Die Vorteile der Allrad- und Geländetauglichkeit kann das Fahrzeug bei widrigen Straßenverhältnissen oder aufgeweichten Waldwegen im Ebersberger Forst ausspielen. Aber auch bei einigen Sanitätswachdiensten anlässlich von Veranstaltungen wird das ungewöhnliche Fahrzeug zu sehen sein – insbesondere, wenn eine gewisse Geländegängigkeit gefordert ist, wie etwa bei Motocross- Veranstaltungen, Reitturnieren und Triathlons.