Beim Stichwort Bahnhofstoilette ploppen bei vielen Ekelbilder auf: Sie sind schmutzig, kaputt und beschmiert. Nicht so in der Gemeinde Haar. Hier wurde für rund 200.000 Euro eine neue Toilettenanlage installiert– “gut investiertes Geld”, wie das Rathaus findet, verbunden mit der großen Hoffnung, dass “alle ein wenig auf das neue Örtchen aufpassen.”
Rot leuchtet der neue Kiosk mit Wartebereich und dem großen Bullauge, den die Deutsche Bahn am Haarer Bahnhof gebaut hat. “Etwas unscheinbarer ist das kleinere Gebäude direkt dahinter, doch auch die City-WC-Anlage ist ein echter Gewinn für die Gemeinde – und wurde auch von ihr errichtet.
Automatische und manuelle Reinigung”, so das Rathaus in einer Mitteilung.
Modern, sicher, barrierefrei, sauber und hygienisch soll sie sein: “Bei der neuen Bahnhofstoilette wurde viel Wert daraufgelegt, dass jeder sie benutzen kann und das möglichst ohne Ekel.”
Für die Sauberkeit wird viel getan:
Der Fußboden reinigt sich nach jeder fünften Nutzung selbst, die Toilettenbrille wird sogar nach jedem Besucher komplett eingezogen und desinfiziert, die Spülung löst mit Betätigung der Tür aus. Zusätzlich wird die knapp 10-Quadratmeter-Unisex-Toilette täglich von einem Reinigungstrupp auf Vordermann gebracht.
Sicherheit ist großgeschrieben
Sich dort länger einzuschließen ist nicht möglich: Zum einen gibt es eine manuelle Notentriegelung, zum anderen eine automatische Öffnung nach 15 Minuten. In der Toilette befindet sich ein Notruf, die Wände
sind mit Graffitischutz versehen und es gibt einen extra Einwurf für Spritzen, damit sich niemand verletzen kann.
Kosten
Die Nutzung kostet 50 Cent, bezahlt werden kann mit Münzen und bargeldlos per Handy, Menschen mit Beeinträchtigung können über den Euro-Key die Toilette öffnen.