Er könne es noch gar nicht glauben, dass es geklappt hat, so Helmut Ertel, der designierte Geschäftsführer für die VHS Vaterstetten. Der 45-Jährige bringt Erfahrung im Volkshochschul-Geschäft mit. Er leitet seit sieben Jahren die dortige Erwachsenenbildung in Zweibrücken. Jetzt heißt es abwarten bis April, dann wechselt er nach Vaterstetten, seine bisher zweite Heimat und löst Jürgen Will ab, der nach 21 Jahren zur VHS Pforzheim wechselt.
“Unsere VHS gehört zu den größten Einrichtungen dieser Art in Oberbayern. Da sind wir stolz darauf. Es hat Umbrüche gegeben und wir sind an Verbesserungen dran”, so Georg Reitsberger, 1. Bürgermeister. Immerhin 21 Jahre hat der Vorgänger nun die Geschicke der VHS Vaterstetten geleitet, darunter zwei Umzüge organisiert. Der letzte in die jetzigen Geschäftsräume in der Baldhamer Straße 39. Jetzt will sich Will neuen Aufgaben stellen und wechselt zur VHS Pforzheim (wir berichteten). Vielleicht ist der Grund auch, dass im vergangenen Jahr nicht alles rund lief, stand die Vaterstettner VHS durch interne Unstimmigkeiten doch nahe am Konkurs. Aber jetzt soll alles gut werden: Die VHS und Musikschule sind als zwei unabhängige Vereine aufgestellt und Helmut Ertel wird nur für die Volkshochschule zuständig sein.
Musikschule Vaterstetten noch mit offenen Fragen
Für die Musikschule wird noch nach einer Lösung gesucht, die Satzung sähe vor, dass es auch einen Geschäftsführer geben wird, so Helmut Wörner, Vorsitzender beider Träger-Vereine. “Bei der Musikschule müssen wir noch ein wenig abdichten”, ergänzt Georg Reitsberger. Damit meint er die dünnen Wände im Musikschulgebäude, die nicht unbedingt schalldicht sind.
Ab 2. April wird der neue Geschäftsführer, ein gebürtiger Rheinland-Pfälzer in Vaterstetten antreten. “Ich habe über einen Freund der Familie erfahren, dass die Position des Geschäftsführers der VHS Vaterstetten zu vergeben ist”, so Ertel. Auf die Stellenausschreibung hatten sich insgesamt 40 Personen gemeldet. Bei dem Auswahlverfahren stellten sich am Ende zwei Kandidaten einem Gremium aus Vertretern der VHS und den Gemeinden. Die Entscheidung fiel mit 15 von 16 Stimmen auf Ertel. Mit der Umorganisation in einen Verein hat der neue Geschäftsführer auch deutlich erweiterte Kompetenzen. Er ist nicht nur für die Zahlen verantwortlich, sondern auch allein entscheidungsfähig. Die Freude über die Zusage ist dem 45-Jährigen sichtlich anzumerken: “Meine Frau ist gebürtige Egmatingerin, deshalb ist hier für uns Heimat”.
Helmut Ertel hat Erfahrung in der Erwachsenenbildung
Sein beruflicher Werdegang führte ihn über 12 Jahre Bundeswehr (Pädagogik-Studium an der Bundeswehruniversität in Neubiberg mit abschließender Promotion) nach Bern, wo er vier Jahre lang die Hochschuldidaktik an der dortigen Universität leitete. Danach wechselte er zur VHS Zweibrücken, eine kleinere Volkshochschule mit fünf Mitarbeitern, die er seit sieben Jahren als Geschäftsführer mit allen Themenbereichen (Planung, Kontrolle, Finanzen, Mitarbeiter) führt. Auf die Frage, was er denn in Vaterstetten plane, antwortet er: “Ich möchte erst einmal die neuen Mitarbeiter kennenlernen, es sind jetzt ja deutlich mehr als ich bisher hatte, und ich werde mir einen Überblick über das Kursprogramm machen”. Helmut Wörner hat das Bewerbungsprozedere mit seinen Kollegen und Kolleginnen aufgesetzt und durchgeführt: “Uns ging es darum, schnell jemanden zu finden. Wir wollten keine Kompromisse machen und haben es konsequent und zügig durchgeführt”. Neben seinem Engagement für die Arbeit ist Ertel musikalisch und spielt Trompete. Er geht gerne wandern mit der Familie (Ehefrau und 6-jähriger Tochter) und dem eigenen Hund, einem Jagdterrier. Tägliches workout und joggen halten ihn fit und wenn noch Zeit bleibt, liest er gerne ein Buch. Jetzt freue er sich auf einen baldigen Umzug und auf ein Ebersberger Autokennzeichen.