Während auf die Schülerinnen und Schüler des Ernst-Mach-Gymnasium (EMG) in Haar jetzt sechs Wochen Sommerferien warten, kann sich Schulleiterin Gabriele Langner auf eine längere “Auszeit” freuen: Sie hat am 31. Juli ihren letzen Arbeitstag am EMG und verabschiedet sich dann nach zwölf Jahren als Direktor in den wohlverdienten Ruhestand.
“Ich werde das erste mal nach meiner Kleinkind-Phase einen Lebensabschnitt genießen, in dem mir Termine nicht von außen gesetzt werden. Diese von außen gesetzte Taktung nicht mehr zu mehr zu haben – diesem Gefühl möchte ich nachspüren”, freut sich die Pädagogin, die 2012 vom Markt Schwabener Gymnasium ans EMG gewechselte. Wie die Freizeit genutzt werden soll, weiß Gabriele Langner auch schon: “Ich möchte wieder einmal richtig lesen – zum Beispiel morgens die Zeitung – nicht immer nur dieses exzerpierende Lesen. Und auch Berg- und Mountainbiketouren machen, wenn das Wetter schön ist, ohne auf´s Wochenende warten zu müssen!”
Die kleinen Begegnungen
Über 1.500 Schülerinnen und Schüler hat Gabriele Langner in ihren Jahren am EMG durch die Schullaufbahn begleitet. Und auch wenn sie rückblickend feststellt, dass die Aufmerkssamkeitsspanne der Kinder immer kürzer wurde, ist und bleibt der Lehrerberuf ihr Traum. “Es ist ein Beruf, in dem man immer sehr nah an den Menschen dran ist und mir bleiben vor allem die kleinen Begegnungen in bester Erinnerung, in denen ich die Kinder in besonderen Situationen erlebt habe, wie zum Beispiel der Abifeier oder auch bei einer Aktion zum Ukraine-Tag, als wir gemeinsam gesungen und gebetet haben.” Egal wie zugewandt man als Lehrer auch sei, man lerne im Schulalltag immer nur einen kleinen Teil dieser Persönlichkeiten kennen und sei oft überrascht, welche Facetten die Schülerinnen und Schüler sonst noch hätten. Auch an so manche Diskussion denkt Langner, die 1987 ihr Referendariat begann, am Ende ihrer Berufslaufbahn zurück. “Die Fähigkeit pubertäres Desinteresse nicht auf die eigene Person umzumünzen, sondern die Situation zu akzeptieren, wie sie ist, hilft sehr – unterm Strich ist mir gut gelungen, immer wieder ins Lot zu kommen.” Auch wenn das Thema Schule für Langner in ihrer eigenen Jugend grundsätzlich positiv besetzt, erinnert sie sich schließlich selbst an “pubertäre lazy-Phasen” zurück.
Ein Festakt zum Abschied
Mit gutem Gewissen kann Gabriele Langner, die in ihrer Amtszeit die Modernisierung und Digitalisierung des EMG förderte, ihre Einrichtung im kommenden Schuljahr an einen Nachfolger weitergeben. “Mein Leitungsteam und ich haben viele Dinge klar geregelt, so dass jeder, der hier herkommt weiß, wie der Laden tickt und läuft. Das ist ganz wichtig in einer Schule mit reichem Personalwechsel und hält den Menschen im Unterricht den Rücken frei”, so die scheidende Direktorin. Auch kreative und soziale Projekte lagen Langner besonders am Herzen, wie etwa die weit über die Landkreisgrenzen hinaus bekannte Theatergruppe. Daher versteht es sich von selbst, dass beim der offiziellen Festakt zu Ehren der Direktorin (kommender Mittwoch, 24. Juli) neben den obligatorischen Abschiedsreden auch das EMG-Theater ein Theaterstück aufführen wird.