Straßen-Zeugnis: Durchschnittlich

von Leon Öttl

Wer mit offenen Augen durch die Gemeinde geht und fährt sieht oft Schlaglöcher und marode Straßen. Nach zehn Jahren hat die Firma Eagle Eye im Frühjahr erneut den Zustand der gemeindlichen Straßen und Gehwege mit einem speziellen Fahrzeug erfasst. Die Gesamtnote fällt durchwachsen aus. Jede Straße bekam einen Zustandsgrad zugewiesen, der der Verwaltung bei der Priorisierung künftiger Maßnahmen helfen soll. Die Befahrung kostete die Gemeinde rund 87.000 Euro.

Insgesamt wird der Zustand eines Straßenabschnitts in acht Klassen bewertet – von Klasse 1 („wie neu“) bis Klasse 8 („sofortige Maßnahmen erforderlich“). Die letzte Klasse kommt in Vaterstetten zum Glück nicht vor, doch 16,9 Prozent des Netzes sind den Klassen 6 und 7 zugeordnet. Hier wird ein Warnwert bereits überschritten, und Maßnahmen müssen geplant werden.

Wie ein Ausschnitt des Straßennetzes zeigt, befinden sich beispielsweise Otter-, Biber- und Hasenweg in Klasse 6, der Abschnitt zwischen Weisel- und Eichhörnchenweg sogar in Klasse 7.

Die Erhebung zeigt insgesamt einen durchschnittlichen Zustand des Straßen- und Wegenetzes: Zwar erreicht keine einzige Straße die schlechteste Klasse 8, doch bereits ab Klasse 6 und 7 besteht Handlungsbedarf. Grafik: Eagle Eye Technologies

Schon jetzt ist klar: Mit den derzeit jährlich investierten 1,5 Millionen Euro wird die Gemeinde das bestehende Niveau langfristig nicht halten können. Im Gutachten der Firma heißt es, dass bis 2035 rund 11,2 Prozent der Straßen die schlechteste Klasse 8 erreichen könnten, sollten keinerlei Maßnahmen ergriffen werden. Empfohlen wurde daher eine Erhöhung des jährlichen Budgets um 200.000 Euro. Ohne zusätzliche Investitionen würde 2035 durchschnittlich Zustandsklasse 5 erreicht.

Auch einen konkreten Maßnahmenkatalog hat Eagle Eye vorgelegt: Genannt werden unter anderem Fuchsweg, Föhrenstraße, Föhrenweg, Gangsteinweg und Gartenstraße. Das Bauamt wird bei der Planung künftiger Sanierungen auf diese Priorisierung und den vorgeschlagenen Maßnahmenkatalog zurückgreifen.

Welche konkreten Maßnahmen im kommenden Jahr umgesetzt werden, entscheidet der Gemeinderat im Frühjahr mit dem neuen Straßenbauprogramm.