Wie klingt gelebte Vielfalt? Zwei Vormittage lang war die Banda Comunale mit ihrem Projekt „come together“ auf Einladung des Fördervereins zu Gast an der Realschule Vaterstetten – und brachte dabei nicht nur jede Menge Instrumente mit, sondern vor allem: Menschen und Geschichten.

Die Band aus Dresden besteht aus Musikerinnen und Musikern verschiedenster Herkunft, mit ganz unterschiedlichen Wurzeln, Sprachen und Biografien – und genau diese Vielfalt wurde bei dem Schulprojekt zum Erlebnis. In Workshops mit den 8. Klassen entstanden in kleinen Gruppen gemeinsam mit Bandmitgliedern Musikstücke in ihrer ganzen Bandbreite: von Gesang über Percussion bis hin zu Electroproducing. Die Schülerinnen und Schüler waren mit Begeisterung dabei und ließen sich auf kreative Prozesse und neue Klänge ein. “War ein cooler Vormittag. Hat echt Spaß gemacht mit Profis Musik zu machen”, so einige Schülerinnen und Schüler am Ende des Vormittags.

Zum krönenden Abschluss präsentierten alle Gruppen ihre selbst entwickelten Songs in einem gemeinsamen Konzert und sorgten für kreativen , abwechslungsreichen Sound im Keller der Realschule. “Wir wollen als Vorbilder agieren”, so die Band auf die Frage nach ihrer Motivation. ” Das, was wir in der Band im Kleinen schaffen- verschiedene Nationalitäten zusammenzubringen, befreundet zu sein und daraus etwas Neues entstehen zu lassen und zu nutzen, dass wir unterschiedliche Herkünfte haben- das wünschen wir uns auch für die Schule und für die gesamte Gesellschaft.”


Das verbindende Element der acht Bandmitglieder ist die Musik. “Selbst wenn wir oftmals nicht einer Meinung sind, sobald wir musizieren kommt Harmonie rein. Daher unser Appell: lernt ein Instrument , gründet eine Band und Musiziert zusammen!” Ein Aufruf, den sich die Schülerinnen und Schüler an der Realschule Vaterstetten bestimmt zu Herzen nehmen.


Die Band „Banda Comunale“ wurde im Jahr 2001 von zunächst elf Dresdner Musikern als Reaktion auf die immer größer werdenden Neonaziaufmärsche in der Landeshauptstadt gegründet. Überregional bekannt wurde die Band durch ihr politisches Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Heute ist die Band ein fast 20-köpfiges Kollektiv mit Musikerinnen und Musikern aus Syrien, Palästina, Israel, Russland, Polen, Katalonien, dem Irak und Deutschland. Sie spielt auf großen Festivalbühnen wie auch in kleinen Clubs und Jugendzentren, auf der Straße und auf Demos. Großes gemeinsames Ziel ist es, Heimatmusik neu zu interpretieren, Herzen zu öffnen, Vorurteile und Ressentiments abbauen.