Martin Hagen vereidigt

von Leon Öttl

Seit Donnerstag Abend (28.7.) hat der Vaterstettener Gemeinderat ein neues Mitglied: Der Baldhamer Martin Hagen, der vielen als FDP-Landesvorsitzender und Fraktionsvorsitzender im Landtag bekannt sein dürfte. Er ist der Nachfolger von Renate Will (FDP), die ihr Mandat aufgrund eines Wegzugs nicht mehr ausüben darf.

Man habe einen Verbleib „ausführlich geprüft“, so Bürgermeister Leonhard Spitzauer (CSU) in der Gemeinderatssitzung. Er bedankte sich bei Renate Will für ihre Tätigkeit. „Ich gah natürlich nicht ganz freiwillig“, so Will: „Ich wäre gerne geblieben“. Sie werde der Gemeinde treu bleiben. Auch Vertreter anderer Fraktionen bedankten sich bei der scheidenden Gemeinderätin.

Der personelle Wechsel sorgt auch für einen Wechsel der Referenten: Das Amt der Schulreferentin, das bislang Renate Will ausgeübt hatte, wird von Cordula Koch (SPD) übernommen, die bislang zusammen mit Ilona Dreier (CSU) und Bianca Dusi-Färber (FW) als Familienreferentin tätig war. Dieses Amt wird zukünftig von zwei Personen ausgeführt. 

Der neue Gemeinderat Martin Hagen, die ausscheidende Gemeinderätin Renate Will und der FDP-Fraktionsvorsitzende Klaus Willenberg vor der Sitzung

Hier stellt sich der neue Gemeinderat kurz vor:

Familienstand:

Verheiratet, 2 Kinder 

Hobbys:

Gassi gehen mit meinem Hund 

Sonstige Mitgliedschaften/Ehrenamt

Mitglied des TSV 1860 München 

Sie sind in La Spezia, Italien, geboren. In Lerici, einem Küstenort in Ligurien haben Sie die ersten beiden Lebensjahre verbracht. Das ist ungewöhnlich. Was waren die Hintergründe? 

Mein Vater hat damals für ein Forschungszentrum der NATO in La Spezia gearbeitet. Als ich zwei Jahre alt war, sind wir zurück nach Deutschland gezogen. Ich verbringe aber bis heute regelmäßig meinen Urlaub in Ligurien. 

Sie sind Chef der Bayern-FDP, Fraktionschef im bayerischen Landtag und organisieren den Wahlkampf Ihrer Partei zur Landtagswahl im kommenden Jahr – haben Sie überhaupt noch Zeit, um Ihr Mandat als Vaterstettener Gemeinderat mit vollem Engagement auszuüben? 

Mein Terminkalender ist tatsächlich immer sehr voll. Ich bin viel in ganz Bayern unterwegs, aber mir macht die politische Arbeit ja auch Spaß – vor allem der direkte Kontakt mit den Bürgern. Die Gemeinderatssitzungen finden immer am Donnerstagabend statt, das ist für mich ganz gut planbar. 

Wird die FDP mit einem eigenen Kandidaten ins Rennen um das Amt des Ministerpräsidenten gehen und der Kandidat wären wohl Sie, oder können Sie das ausschließen? 

Ich werde mich als Spitzenkandidat meiner Partei bewerben. Aber dass die FDP den nächsten Ministerpräsidenten stellt, halte ich für eher unwahrscheinlich.

Inwieweit kennen Sie sich mit den Themen vor Ort aus?

Als Bürger der Gemeinde kenne ich natürlich die Themen vor Ort. Kommunalpolitische Erfahrung konnte ich im Ebersberger Kreistag sammeln, dem ich bis letztes Jahr angehört habe. 

Wofür ich mich als Gemeinderat besonders einsetze:

Wie in der Bundes- und Landespolitik gilt auch in der Kommune das alte Credo von Ludwig Erhard: Wirtschaft ist nicht alles, aber ohne Wirtschaft ist alles nichts. Die Gemeinden sind finanziell stark von den Gewerbesteuereinnahmen abhängig. Geht’s den örtlichen Unternehmen gut, geht’s also auch der Gemeinde gut. Außerdem interessieren mich als Vater von zwei Kindern natürlich die Kitas und Schulen. 

Was sich in meiner Zeit als Gemeinderat unbedingt verändern muss: 

Ich hoffe, dass wir in der laufenden Periode das Geothermie-Projekt voranbringen können. Wir merken ja gerade, wie wichtig eine unabhängige Wärmeversorgung ist. 

Was ich an der Gemeinde besonders mag:

Man ist sofort im Grünen, aber durch die S-Bahn-Anbindung auch schnell in der Stadt. Wir fühlen uns sehr wohl hier. 

Mein Lebensmotto:

Leben und leben lassen. 

Wie mich die Bürger erreichen können:

Man findet mich zum Beispiel auf Twitter, Facebook, Instagram und LinkedIn.