Nicht nur die großen Maibäume wurden dieses Jahr aufgestellt: Bereits zum 40. Mal stellte auch die Ortsgruppe Vaterstetten des BUND Naturschutz einen Maibaum beim OHA auf: als lebendiger Baum, der wächst. Zur Feier des Jubiläums wurde eine Silberlinde gepflanzt – unweit vom Standort des ersten „lebendigen Maibaums“, der vor 39 Jahren von Bürgermeister Herrmann Bichlmair gepflanzt wurde – dieser Baum fiel in den 2000ern einem Schädlingsbefall zum Opfer und wurde durch eine Kastanie ersetzt.
Viele Bäume habe man in den 40 Jahren gepflanzt, so Gregor Häuser, Ortsvorsitzender des BUND Naturschutz, der den Gästen, darunter der erste Bürgermeister Leonhard Spitzauer (CSU), die zweite Bürgermeisterin Maria Wirnitzer (SPD) sowie Altbürgermeister Georg Reitsberger, von der Geschichte des lebendigen Maibaums berichtete: so wurden vor 20 Jahren zum Jubiläum gleich 20 Bäume gleichzeitig gepflanzt. Auch unweit des heute aufgestellten „großen“ Maibaums stehe ein lebendiger Baum. Die Bäume standen Schatten und „bieten Platz für Bienen, Hummeln und unzählige Insekten“, so Häuser. Leonhard Spitzauer lobte das Engagement: „mir gefällt die Tradition des lebendigen Maibaums sehr gut“.
Stefan Ruoff, zweiter Vorsitzender der Ortsgruppe und Grünen-Gemeinderat, erklärte die Wahl des Baums: Mit einer Silberlinde fiel die Wahl auf einen sogenannten „Zukunftsbaum“. Die Klimaerwärmung wirkt sich auch auf die Baumarten aus. Die eigentlich in Südosteuropa und Kleinasien beheimatete Silberlinde ist frosthart und übersteht längere Trockenphasen – die Blätter sind durch ihre silberne Farbe besonders hitzeresistent. Ein „bewährter Stadtbaum“, so Ruoff über die Silberlinde, die etwa „Unter den Linden“ in Berlin gepflanzt ist. Ruoff erwähnte, dass es unter einer Silberlinde im Vergleich zu anderen Lindenarten keinen klebrigen Honigtau gäbe, denn die produzierenden Läuse fühlen sich auf den dicht behaarten Blättern nicht wohl. Übrigens ist die Silberlinde nicht für Bienen- und Hummelsterben verantwortlich, wie es in der Vergangenheit oftmals hieß: durch die späte Blütezeit hatten viele Bienen nicht genug Nahrung zur Verfügung.