Kritik und Humor

von edithreithmann

Am Freitag nach Fasching (12.02.) gab es traditionell das Fischessen der CSU Haar. Und da wird geredet und gelästert, das gehört sich in Bayern so. Die Besucher hörten Thomas Reichel und Dr. Dietrich Keymer, sowie zwei lustige, maskierte Auftritte von “Frau Gscheit” (Gerlinde Stießberger) und den Haarer Buam (Alois Rath und Karl Heinz Bitzer). Themen waren natürlich die aktuellen Geschehnisse in der Gemeinde Haar aus Sicht der CSU. Und die Haarer Blasmusik sorgte für die musikalische Unterhaltung. 

Aus aktuellem Anlass begann die Veranstaltung mit einer Schweigeminute für die 11 Verunglückten und die zahlreichen Verletzten des Zugunglücks in Bad Aibling vor 3 Tagen. Als erster Redner begann, nach der Begrüßung der zahlreichen Gäste im Bürgerhaus Haar, Thomas Reichel, Haars 3. Bürgermeister, der sehr anschaulich das Thema Asylpolitik in der Gemeinde, sozialer Wohnungsbau und die neue Bahnhofsgestaltung darstellte. Er bedauerte, dass derzeit seiner Meinung nach, sämtliche Bürgermeistertätigkeiten in der Hand der ersten Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD) und ihrer Stellvertreterin Katharia Dworzak (SPD) lägen und er als 3. Bürgermeister (CSU) kaum zum Zuge käme. Vor allem beschäftigt ihn das Thema Realschule für Haar, denn es wird in den zwei Parteien unterschiedlich gesehen. Er argumentierte, dass die Kosten für die Gemeinde Haar bei ca. 15 Millionen Euro liegen würden und nicht wie von der Gegenseite behauptet bei 40 Millionen Euro. Zum Abschluss seiner engagierten Rede ermunterte er das Publikum: “Jetzt packen wir`s – wir müssen`s jetzt machen”.

Dr. Dietrich Keymer, Ortsvorsitzender & Fraktionssprecher, erklärte zum Auftakt seiner Ansprache, dass die CSU Haar bereits im Jahr 2013 auf die Notwendigkeit hingewiesen hat, das Thema Wohnungsbau voran zubringen. “Erfreulich ist, dass jetzt auch die Haarer SPD erkannt hat, dass die Gemeinde Ihren Beitrag dazu leisten müsse”, meinte er und erteilte ein Lob für Rathauschefuin Gabriele Müller, da sie durch neue Wege im Wohnungsbau deutliche Kostenreduzierungen erreichen möchte. Zum Thema Realschule und FOS/BOS führte Keymer aus: “Wir fordern deshalb die 1.Bürgermeisterin auf, dafür zu sorgen, dass Gemeinde und Landkreis gemeinsam ein Konzept erarbeiten, wie die drei Schulen in Haar, verwirklicht werden könnten, ohne dass die Gemeinde sich finanziell übernimmt”. Leider zeige die Bürgermeisterin gegenwärtig wenig Interesse an diesem Vorhaben, so Keymer. Bei der Berechnung der Kosten für die Realschule und FOS/BOS sollten aus seiner Sicht  mehr die Zuschüsse vom Staat berücksichtigt werden. Er endete mit den Worten: “Die Haarer CSU ist der Meinung, dass die Gemeinde Haar versuchen sollte, diese historische Chance zu nutzen.”

Hauptakteure des CSU Fischessens am Aschermittwoch: Karl-Heinz Bitzer , Dr. Dietrich Keymer "Frau Gscheit" Gerlinde Stießberger , Thomas Reichel , Alois Rath (Foto: CSU Haar)
Die Akteure des CSU Fischessens am Aschermittwoch: Karl-Heinz Bitzer, Dr. Dietrich Keymer, “Frau Gscheit”- Gerlinde Stießberger, Thomas Reichel, Alois Rath und im Hintergrund die Haarer Blasmusik (Foto: CSU Haar)

Das Fischessen der Haarer CSU ist allerdings nicht nur eine Veranstaltung mit politischen Reden, sondern ganz in Bayerischer Tradition auch des Humors und der Heiterkeit. Zum 10. Mal spielte Gemeinderätin Gerlinde Stießberger eine Putzfrau vom Haarer Rathaus, verkleidet als “Frau Gscheit”. Für viel Lachen sorgte ihr kabarettreifer Auftritt, bei dem sie zahlreiche, aktuelle Begebenheiten in Haar auftischte. Themen wie beispielsweise “die Innenpolitik des Rathauses” und besonders “das Abstimmungsverhalten der Fraktionen in den Gemeinderatssitzungen, beeinflusst durch die Mehrheitsbeschaffer von Grüne und Freie Wähler”. Der Fokus lag natürlich auch in ihren Ausführungen auf dem, durch das Kultusministerium genehmigten Schulkampus “Realschule mit FOS und BOS” in der Gemeinde Haar. “Frau Gscheit” bedauerte es sehr, “dass hier der politische Mitbewerber nicht mit der Haarer CSU an einem Strang ziehe, sondern statt einer Realschule lieber die Grundschule am Jagdfeld erweitern möchte. Bei diesem Thema gehe es hier ja nicht darum, der CSU Haar ein Denkmal in der Gemeinde zu setzen, sondern um eine historische Gelegenheit, die Schullandschaft in Haar zu erweitern. Unsere Nachbargemeinden wären froh, wenn Sie die Genehmigung durch das Kultusministerium und des Landrats Christoph Göbel zum Bau des Schulkampus bekommen hätten”, so “Frau Gscheit”.

Auch die “Haarer Buam”, alias Ortsgeschäftsführer & Gemeinderat Alois Rath und Ortsvorstandsmitglied Karl Heinz Bitzer, gaben ihr musikalisches Können zum Besten. In Anlehnung an das Bayerische Kabarett “Ein Münchner im Himmel” sorgten Sie mit ihren Kostümen und selbstgedichteten Liedern für gute Stimmung. So wurden aus dem Schlager “Rote Lippen soll man küssen” ganz einfach “Rote Mehrheit muss man kippen” oder aus “Gute Freunde kann niemand trennen” plötzlich “Gute Freundinnen kann niemand trennen”. Themen wie neuer Schulkampus, weibliches Führungsduo im Haarer Rathaus, Bericht aus dem Gemeinderat wurden hierbei in süffisanter Weise musikalisch kommentiert.