Weihnachtslieder und Gebete statt Fußballspiel und Leichtathletikwettkampf. Die Coronakrise hat auch die Kirchen erfinderisch werden lassen und so war für den Heilgabend ein weihnachtlicher Gottesdienst im Sportstadion Vaterstetten geplant. Der wurden nun aber letztlich doch abgesagt- obwohl sich bereits 1000 Bürgerinnen und Bürger dafür angemeldet hatten. “Was haben wir uns gefreut, über Ihren regen Zuspruch und Ihre Bereitschaft, zusammen mit uns an Weihnachten ungewöhnliche Wege zu beschreiten”, so Stephan Opitz, Pfarrer der Petrikirche Baldham auf der Homepage der Gemeinde. “Gewiss, es war uns immer bewusst, dass hinter dem Weihnachtsgottesdienst im Stadion ein Fragezeichen stehen wird, aber der Kirchenvorstand, die Kollegen, wir alle waren fest davon überzeugt, dass angesichts der Widrigkeiten dieser Zeit ein Weihnachtsgottesdienst im Stadion die sicherste Art des gemeinschaftlichen Feierns sein würde. Ja, wie gerne hätten wir mit Ihnen allen diesen Gottesdienst gefeiert!”
Angesichts der steigenden Inzidenz auch im Landkreis Ebersberg hat aber nun der Kirchenvorstand doch entschieden, den Weihnachtsgottesdienst im Stadion nicht abzuhalten. Zur Begründung sagt Pfarrer Opitz: “Auch von kirchlicher Seite müssen wir dazu beitragen, dass die Kontakte reduziert und das Infektionsgeschehen unterbrochen wird. In der kürzlich erschienenen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung sind „Gottesdienste, die den Charakter von Großveranstaltungen erreichen, (…) untersagt.“
Auch wenn die Entscheidung nun eine endgültige Klarheit schafft, sind Pfarrer Opitz und sein gesamtes Team mit vielen ehrenamtlich und hauptamtlich Tätigen, die das Vorhaben unterstützt und dafür sehr viel Zeit investiert hatten, dennoch zutiefst enttäuscht: “Dass die Gemeinde, allen voran Bürgermeister Leonard Spitzauer und Landrat Robert Niedergesäß uns so unterstützt haben, dass über 1000 Menschen an unserem Gottesdienst teilnehmen wollten, ist uns ein tröstendes Zeichen, dass wir als Kirchengemeinde mitsamt ihren Angeboten wichtig für Sie sind.”
Dennoch sind für die Weihnachtsfeiertage kleinere Gottesdienste, Andachten und eine virtuelle Christvesper mit Pfarrer Sedlmayr in der Petrikirche geplant, für die man sich auf der Homepage der Kirche anmelden muss. “Es wird Weihnachten werden, so oder so! Und es ist jetzt an uns, unser Augenmerk nicht auf das zu richten, was nicht sein kann, sondern neu wert zu schätzen, zu achten und zu lieben, was uns allen geschenkt ist. Da gibt es so vieles, wofür viele von uns gerade auch in dieser Zeit dankbar sein können”, so Pfarrer Opitz an die Bürgerinnen und Bürger.
Die Anmeldung für die Gottesdienste ist ab kommendem Sonntag (13.12.) 18.00 Uhr möglich.