Nach sieben Jahren gab es mal wieder ein reines Kindersportfest in der Leichtathletik beim TSV
Vaterstetten. Viele Helfer sorgten für einen gelungenen Ablauf dieses Wettkampfs der etwas anderen Art. Weil sich kein Verein in Südostoberbayern bereit erklärt hatte, die 3. CUP Wendelstein-Meisterschaft in der Kinderleichtathletik der Altersklassen U8 und U12 im Jahr 2022 zu organisieren, beschloss der TSV Vaterstetten Anfang des Jahres, als Ausrichter für den Wettkampf am 23. Juli einzuspringen. Das passte zum Wunsch der Abteilungsleitung, auch mal den Kindern im heimischen Stadion einen Wettkampf anzubieten. Kinderleichtathletik ist ein Wettkampfsystem vom Deutschen
Leichtathletikverband mit speziellen Lauf-, Sprung- und Wurfdisziplinen, das Kinder begeistern und
die Vielfalt der Leichtathletik kindgerecht vermitteln soll.
Schon beim ersten Vorbereitungstreffen erkannte der Abteilungsleiter Martin Fischer, warum viele
Vereine den Wettbewerb nicht ausrichten wollen. Im Vergleich zu den klassischen Leichtathletikwettkämpfen benötigt man für die Kinderleichtathletik extrem viele Kampfrichter und
Helfer. Einige Geräte speziell für Kinder sind in so großer Anzahl erforderlich, ein durchschnittlicher
Verein kann diese Mengen für das Training aber nicht vorrätig halten. So musste Gerätewart Markus
Riedinger von den Vaterstettener Leichtathleten im Vorfeld noch mehrere Stäbe für die Disziplin
Stab-Weitsprung basteln „und für das Staffel-Rhythmus-Hüpfen wurden die Bestände vom Radl-
Tüftler in Baldham geplündert“, so Fischer. Der Wendelstein-CUP besteht aus einem Hallen- und zwei Stadionwettkämpfen, das Gebiet der teilnehmenden Vereine reicht von Erding im Norden bis Rosenheim im Süden. Mit acht Mannschaften in der Altersklasse U8 war der Wettkampf gut besucht, ebenfalls acht Mannschaften in der Altersklasse U12 waren aber eher eine unterdurchschnittliche Anzahl.
Gelungene Premiere
Mit sehr guten Leistungen im Staffel-Rhythmus-Hüpfen und im Schlagwurf sicherte sich die erste
Mannschaft der „Ebersberger Flitzlinge“ den Tagessieg in der U8. Die Mannschaft „Poing blau“ kam
mit durchgängig guten Leistungen auf Platz zwei. Obwohl im Stabspringen die beste Leistung aller
Mannschaften erreicht wurde, verfehlte die Mannschaft des TSV Vaterstetten 1 mit Rang vier knapp
das Treppchen, der TSV Wasserburg sicherte sich nur mit wenigen Punkten Unterschied Rang drei.
Auf die Nennung einzelner Athleten bei der U8 wird bewusst verzichtet – in diesem Alter soll noch
das Team im Vordergrund stehen und nicht die Einzelleistungen.
Für die U12 standen ein 50-m-Hindernislauf, Hochsprung, Stab-Weitsprung und der Schlagwurf, der mit sogenannten „Heulern“ durchgeführt wird, auf dem Programm – zum Abschluss gibt es noch eine
6×50-m-Staffel. Für die ersten vier Disziplinen erfolgt eine personenbezogene Einzelwertung,
zusammen mit der Staffel ergibt sich das Mannschaftsergebnis. Während sich bei den Athletinnen der Jahrgangsstufe W 11 nur Gäste auf dem Podest tummelten, hier setzte sich Miriam Ertl von der SG Poing mit deutlichem Abstand durch, räumte der TSV Vaterstetten bei den gleichaltrigen Jungen ab. Strahlender Sieger war Leo Falz, der sowohl im Hindernissprint, im Stabweitsprung, als auch im Heulerwerfen die Nase vorne hatte. So konnte er mit genau 100 Punkten Vorsprung seinen Vereinskameraden Timo Mirwald, der vor allem im Hochsprung und Stab-Weitsprung punktete, auf Platz 2 verweisen. Nur ein Punkt Vorsprung reichte Tim Flenker, seinem Vereinskameraden Jonathan Böll den Podestplatz wegzuschnappen. Die Vaterstettener Vormacht in dieser Klasse komplettierte Dominik Bergmayr auf Platz 5. Bei den Athletinnen der W10 machte Bella Mann aus Anzing das Rennen um den obersten Podestplatz. Eng war die Entscheidung bei den Plätzen 2 und 3: Hier konnte sich Eva Vogel (TSV Ebersberg) mit 1.146 Punkten knapp vor Leonie Kopp (TSV Vaterstetten) mit 1.144 Punkten
durchsetzen. Bei den Jungen der M10 entschied Vitus Werler aus Poing das Rennen vor den beiden
Vaterstettenern Philipp Ciarullo (Platz 2) und Felix Duncker-Martin (Platz 3) für sich.
Bei der Mannschaftswertung wird nicht nach Jahrgängen getrennt und es ist Bedingung, dass jede
Mannschaft mindestens ein Mädchen enthält. Hier wurde es richtig spannend: Die SG Poing und der
TSV Vaterstetten 1 waren nahezu gleichauf. Am Ende hatte Vaterstetten mit 10 Ranglistenpunkte
einen hauchdünnen Vorsprung gegenüber Poing mit 11 Punkten und kam auf Platz 1. Den dritten
Podestplatz sicherte sich der TSV Ebersberg mit 15 Punkten.
Fazit
Der TSV Vaterstetten bedankt sich bei den zahlreichen Helfern, die auch durch die beiden
Trainerinnen Rahel Vogt und Marion Glas-Reber angeworben wurden. Zur guten Stimmung trug auch
Stadionsprecher Felix Hötzinger bei. Alle Beteiligten waren sich einig, dass dieser gelungene
Wettkampf auch nächstes Jahr wieder in Vaterstetten stattfinden sollte. „Schließlich sind jetzt alle
nötigen Materialien bei uns vorhanden“, ergänzt Abteilungsleiter Fischer. (Christian Töpfer)