Kinderlachen im Seniorenheim

von edithreithmann

Wenn man in der Fasanenstraße das Seniorenzentrum betritt, sieht man natürlich überall alte Menschen. Aber 3 mal in der Woche kommen auch die Kleinsten der Kleinen hierher und gehen in die integrative Kinderbetreuung. Hier ist gelebte Integration, denn es kommen Kinder mit und ohne Beeinträchtigung, Entwicklungsverzögerung oder chronischer Erkrankung und auch Senioren sind in der Gruppe herzlich Willkommen.Die Teamleiterin Christine Steinmetzger erinnert sich noch, als sie vor 16 Jahren mit dem Integrationsprojekt startete und einen Raum im St.Korbinian hatte. „Leider wurde der dann anderweitig gebraucht und nach intensiver Suche haben wir den Gymnastikraum hier im GSD-Seniorenwohnpark mieten können“, erklärt sie. Es kommen 3 Mal in der Woche, nämlich am Dienstag, Mittwoch und Freitag für jeweils 3 Stunden maximal 11 Kinder und werden  von 3 Verantwortlichen betreut. Das sind Barbara Kraus, eine gelernte Kinderpflegerin, ein Bundesfreiwilliger und die Initiatorin und Leiterin Christine Steinmetzger. „Wir bereiten hier die Kinder auf den Kindergarten oder die pädagogische Sondereinrichtung vor, sie lernen, singen, turnen, musizieren, spielen und werden sehr individuell betreut.“ Und bevorzugt am Freitag sind auch daran interessierte Senioren des GSD Seniorenwohnparks dabei. „Da wird unser Programm dann noch bunter und abwechslungs-reicher“, sagt sie, aber freut sich auch, dass viele Kinder in der Gruppe ja aus hierher gezogenen Familien kommen, oft die Großeltern nicht vor Ort sind und dann eine Oma oder einen Opa hier finden.

Jung und Alt an einem Tisch im GSD-Seniorenwohnpark Vaterstetten (Foto: Edith Reithmann/B304)
Jung und Alt an einem Tisch im GSD-Seniorenwohnpark Vaterstetten (Foto: B304)

Kinder mit Beeinträchtigung oder Entwicklungs-verzögerung sind willkommen in der Gruppe und beide Seiten profitieren sehr davon. „Wir hatten letztes Jahr ein sehr stark be-hindertes Mädchen hier und siehe da, die Jungen, die als eher wild und bewegungsfreudig galten, haben sich intensiv und liebevoll um sie gekümmert“, erzählt die Leiterin. Und außerdem geht die Gruppe, wenn sie sich kennengelernt und integriert haben, gerne auf Entdeckungsreise durch das Seniorenheim. Es werden die verschiedenen Wohnbereiche besucht, hier und da mal ein Liedchen zusammen gesungen und interessante Plätze angeschaut: den interessanten Wasserspender oder das „Modell der Anlage“ ist ein Renner bei den Kleinen. Auch Martinsumzüge durchs Haus und gemeinsames Plätzchenbacken sind Highlights. Und sobald es die Temperaturen erlauben, geht die Gruppe nach draußen, durch die Gartenanlage des GSD, besucht kurz den ein oder anderen bekannten Bewohner in seinem Appartement oder geht zum Toben auf den naheliegenden Spielplatz. „Die meisten Senioren reagieren berührt und erfreut auf die Kleinen und lieben die positive Energie, die diese Kinder ausstrahlen“, sagt Steinmetzger.

Da gehts rein, zur integrativen Kindergruppe im GSD-Seniorenheim (Foto: Edith Reithmann/B304)
Da gehts rein, zur integrativen Kindergruppe im GSD-Seniorenheim (Foto: B304)

Bei so einer kleinen Kindergruppe kann sehr individuell gearbeitet werden und es besteht ein enger Elternkontakt. Die Warteliste ist lang, obwohl keine Werbung für die integrative Kindergruppe gemacht wird. „Wir leben von der Mund-zu-Mund-Propaganda und manch ein Kind, das bei uns 1 Jahr war und dann einen Kindergartenplatz hatte, ist nochmal für 1 weiteres Jahr zurückgekommen“, freut sich die Gruppenleiterin.

Integrative Kindergruppe der AWO im GSD-Seniorenwohnheim, Fasanenstraße 24, 85591 Vaterstetten, Tel. 08106-1079 email:christine@steinmetzger.net

(Träger der integrativen Kindergruppe ist die Arbeiterwohlfahrt Ebersberg-OHA!)