In der Gemeinde Grasbrunn gibt es ab Herbst eine Anpassung der Gebührensatzungen für die Kindertageseinrichtungen und die Mittagsbetreuung. Das teilt die Gemeinde in einer Presseerklärung mit. Nachdem pandemiebedingt die Anpassung der Gebühren in 2020 und 2021 ausgesetzt worden war, schlägt sie ab dem neuen Betreuungsjahr zu Buche. Zum neuen Betreuungsjahr werden die Gebühren für die Kindertageseinrichtungen um durchschnittlich 5 % in allen Bereichen – auch in der Mittagsbetreuung – angehoben. Das Essensgeld wurde um 1 € pro Essen in allen Bereichen auf 5,00 € angehoben. Gleichzeitig blieb das Tee- und Spielgeld mit 10 € monatlich konstant, wurde jedoch in die Grundgebühr eingepreist. Und auch die Geschwisterermäßigung wird weiterhin in bewährter Höhe gewährt. Die Finanzierung nach dem Bayerischen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz (BayKiBiG) basiert auf drei Säulen: dem Staat, der Gemeinde und den Eltern. “Betrachtet man die anfallenden Gesamtkosten für die fünf Kinderbetreuungseinrichtungen Kinderwelt Grasbrunn, Kinderhaus Harthausen, Kindergarten Honigblume und Kinderhaus St. Christophorus sowie die AWO Kinderkrippe Grashüpfer, deren Defizit wir vollumfänglich ausgleichen, kann man feststellen, dass die Gesamtausgaben in den letzten Jahren erheblich gestiegen sind”, so das Rathaus zur Begründung für die Erhöhung. Hierbei würden sowohl die Personalkosten als auch die Kosten für die Gebäude und den Betriebsaufwand, wie beispielsweise Beköstigung, Spiele und Bastelmaterial, inklusive der Abschreibungen berücksichtigt. Diese betrugen im Jahr 2012 noch 3,5 Mio Euro und haben sich durch die allgemeinen Preissteigerungen im Jahr 2021 bereits auf 4,2 Mio Euro erhöht. Durch die monatlichen Elternbeiträge wurden in 2021 knapp 500.000 Euro der Kosten gedeckt, dies entspricht einem Anteil an den Gesamtkosten von ca. 12 %. Die Gemeinde Grasbrunn hat von den 4,2 Mio Euro allein fast 2,3 Mio Euro getragen. Somit betrug der kommunale Anteil an den Gesamtkosten mehr als die Hälfte. „Obwohl dem Gemeinderat die Grasbrunner Kinder lieb und teuer sind, hat man sich in Gesprächen mit den Elternbeiräten darauf verständigt, dass die Gebühren jährlich geringfügig angepasst werden sollen. Damit soll zum einen vermieden werden, dass das Defizit, das die Gemeinde trägt, weiter ansteigt und zum anderen soll den Eltern Planungssicherheit gegeben werden“, erläutert Hauptamtsleiterin Nicole Jung. Aufgrund des Tarifabschlusses für das pädagogische Personal sowie die zu erwartenden Erhöhungen für Strom, Wasser und Gebäudeunterhalt, hat sich der Gemeinderat der Gemeinde Grasbrunn in seiner Mai- Sitzung zu einer Anpassung der Elternbeiträge entschieden. Damit ist der Gemeinderat der Empfehlung des Hauptausschusses gefolgt. Da die Personalkosten den Großteil der Ausgaben für die kommunalen Kindertageseinrichtungen ausmachen, trägt diese Erhöhung auch dem Tarifabschluss 2022 Rechnung, mit dem die Erzieher zwei zusätzliche Regenerationstage sowie eine Zulage von 130,00 € monatlich und einem Bonus für Praxisanleiter erhalten.
Die neuen Satzungen sowie die Übersicht zu den Gebühren ab dem 1.09.2022 finden sich auf der Website der Gemeinde unter Ortsrecht.