“Keiner muss die Welt alleine retten”

von Catrin Guntersdorfer

Klimaschulen aus dem ganzen Landkreis Ebersberg setzen sich seit vielen Jahren gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft ein – 28 Bildungseinrichtungen gehören inzwischen zum Netzwerk der Klimaschulen Ebersberg–München. Ziel des Zusammenschlusses ist es, Kinder und Jugendliche aller Schulformen früh für Umwelt- und Klimaschutz zu sensibilisieren und ihnen zu zeigen, wie Nachhaltigkeit im Alltag konkret gelebt werden kann.

Im Rahmen der jährlichen Prämienverleihung wurden heute am Humboldt-Gymnasium Vatersteten (HGV) engagierte Lehrkräfte mit ihren Schülerinnen und Schüler für ihre Klimaprojekte des vergangenen Schuljahres ausgezeichnet. Ebersbergs Landrat Robert Niedergesäß überreichte gemeinsam mit Bürgermeistern aus dem Landkreis die Urkunden und betonte die Bedeutung des gemeinschaftlichen Engagements: „Keiner muss die Welt alleine retten, aber wenn viele zusammenhelfen, können wir gemeinsam etwas erreichen.“

Das Umweltteam des HGV um Lehrerin Claudia Struckmeier (3. von re.) und Lehrer Danilo Fries (2. von re.) mit Landrat Robert Niedergesäß (re.) und HGV-Schulleiterin Sabine Schwaiger. (Foto: Energieagentur Ebersberg-München gGmbH)

Er machte zudem deutlich, dass Klimaschutz nicht aus den Augen verloren werden dürfe – auch wenn derzeit viele andere Themen die öffentliche Diskussion beherrschten. Gerade deshalb sei es wichtig, vor Ort Zeichen zu setzen und junge Menschen zu ermutigen, Verantwortung zu übernehmen. Danilo Fries, Lehrer und einer der Leiter der Umwelt-AGs am HGV , betonte, wie wichtig frühe Umweltbildung sei: „Wir haben eine sehr kleine Zahl an Schülern, die hier wirklich mit Herzblut über mehrere Schuljahre dabei sind. Aber in der großen Masse ist es nicht so leicht, immer wieder welche für das Thema Klimaschutz zu begeistern. Daher versuchen wir, bereits bei unseren Fünftklässlern das Interesse zu wecken.“

Auch die Realschule Vaterstetten bekam eine Prämie…(Foto: Energieagentur Ebersberg-München gGmbH)
…genauso wie die Grund- und Mittelschule Vaterstetten, überreicht von Vaterstettens Bürgermeister Leonhard Spitzauer. (Foto: Energieagentur Ebersberg-München gGmbH)

Kreative Projekte aus den Schulen

Aus der Gemeinde Vaterstetten wurden in diesem Jahr gleich drei Schulen für ihre Projekte ausgezeichnet. Die Realschule Vaterstetten widmete sich unter dem Motto „Vom Baum ins Glas“ dem Weg des Apfels vom Obstbaum bis zum fertigen Saft und beschäftigte sich mit dem Leben im Bienenstock. Die Grund- und Mittelschule Vaterstetten setzte beispielsweise mit einem Foodsharing-Projekt ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung.

(Foto: Catrin Guntersdorfer/ B304.de)

Und am HGV beschäftigten sich Schülerinnen und Schüler unter anderem mit dem Upcycling von Solarmodulen, bauten Insektenhotels und beteiligten sich als erste Schule im Landkreis am Crowdfunding-Projekt der Aktion Zukunft+, mit dem sie die Renaturierung einer Moorfläche im Brucker Moos mit einer Spende unterstützten.

(Foto: Catrin Guntersdorfer/ B304.de)
(Foto: Catrin Guntersdorfer/ B304.de)

Ideenreichtum und Engagement im ganzen Landkreis

Auch viele andere Schulen im Netzwerk überzeugten mit ihren kreativen Ansätzen: Sie organisierten Repair Cafés, setzten sich für plastikfreie Pausenbrote und umweltfreundliche Schulmaterialien ein, entwickelten Konzepte für einen fairen Pausenverkauf und starteten Aktionen, um die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zu fördern und so Elterntaxis zu vermeiden.

Beim anschließenden „Markt der Möglichkeiten“ stellten die Klimaschulen ihre Projekte des Schuljahres 2024/2025 vor und es gab einen regen Austausch zwischen Schulen, Lehrkräften und Umweltbeauftragten – und damit viele neue Ideen für die kommenden Monate.

Zur Prämienverleihung waren zahlreiche Schulen und Bürgermeister aus Gemeinden des Landkreises Ebersberg nach Vaterstetten gekommen. (Foto: Catrin Guntersdorfer/B304.de)

Ein starkes Signal für die Region

Mit der Verleihung der Prämien setzt der Landkreis Ebersberg ein klares Zeichen für gelebten Klimaschutz. Landrat Robert Niedergesäß: „Jeder kann bei sich zu Hause anfangen, etwas für den Klimaschutz zu tun, denn es kommt auf jeden Einzelnen an.“ Die vielen kleinen Initiativen, die an den Schulen entstehen, zeigen eindrucksvoll, dass Engagement und Kreativität der jungen Generation den Weg in eine nachhaltigere Zukunft weisen können.