Seit gut einem Jahr liegt in Vaterstetten ein Mülldetektiv an 400 Stunden pro Jahr „auf der Lauer”. Nun wurde im Umweltausschuss Bilanz gezogen: 265 Ordnungswidrigkeiten ahndete die Gemeinde seit Einführung der Überwachung durch den Detektiv im Juli vergangenen Jahres. Ein Großteil – 225 Stück – gehen auf die Ermittlungen des Detektivs zurück.
Die Kosten im unteren fünfstelligen Bereich werden etwa zur Hälfte von den Einnahmen aus den Bußgeldern gedeckt. Die überwiegende Mehrheit: Kleinere Strafen wegen Einwurfs außerhalb der vorgeschriebenen Zeiten, etwa sonntags. Das ist nicht nur wegen des Lärms ein Problem: Sonntags werden die Müllinseln nicht geleert und die Entsorgung sorgt schnell für überquellende Wertstoffinseln. Das Defizit bezahlen alle, auch jene, die ihren Müll ordnungsgemäß entsorgen, über die Müllgebühren. Nicht beziffert: der „enorme Arbeitsaufwand“, der durch die Verfolgung der Ordnungswidrigkeiten entstehe, wie der Leiter des Umweltamtes, Tobias Aschwer, erklärte. Oft käme es zu Beschwerden von Bürgern – auch von Nichtbetroffenen, die den Datenschutz in Frage stellen. In vier Fällen wurden besonders große Verstöße festgestellt – einer wird vor dem Amtsgericht verhandelt. Das eigentliche Ziel, die Situation an den Wertstoffinseln zu verbessern, sei noch nicht erreicht: „Es gibt leider noch keine merkliche Verbesserung“. Doch aus Sicht der Verwaltung sei der Einsatz des Detektivs eine gute Möglichkeit, eine solche herbeizuführen. Das sieht auch Bürgermeister Spitzauer so: „Nur so bekommen wir das in den Griff“. Der Druck auf Müllsünder müsse aufrechterhalten werden. Dem stimmte auch der Ausschuss zu und verlängerte den Einsatz der Detektei um ein weiteres Jahr.