Ein Dorf im Ausnahmezustand – so könnte man das vergangene Wochenende in Harthausen beschreiben. Besucher aus der Gemeinde und der Umgebung genossen die intakte Dorfgemeinschaft und freuten sich, dass sie am Sonntag länger als geplant feiern konnten. Ein straffes Programm sorgte für Unterhaltung und hungrig und durstig musste keiner sein. Erst am Sonntagabend wurde die Straße durchs Dorf wieder für den Verkehr freigegeben.
Ohne Zwischenfälle verlief das 3-tägige Dorffest in Harthausen trotz der vielen Besucher. Der laue Sommerabend am Samstag sorgte für fröhliches Beisammensein bis weit in die Nacht. Einige der Gäste hatten vorsichtshalber ihre Fahrräder stehen gelassen, sie aber im Laufe des Sonntags wieder abgeholt.
Ein besonderer Anlass: Das 150.Gründungsfest von Krieger- und Soldatenkameradschaft gemeinsam mit dem Stopselclub
In der Regel feiern die Harthauser Dorfvereine zusammen alle zwei Jahre das über die Gemeindegrenzen hinaus bekanntes Dorffest. Dieses Jahr war die Besonderheit, dass die örtliche Krieger- und Soldatenkameradschaft sowie der Stopselclub zusammen ihren 150.Geburtstag feiern. Wobei der Kriegerverein als zweitältester Verein im Ort vor 90 Jahren sein Gründungsfest hatte. Das Dorffest startete am Freitagabend mit Kabarettist Stefan Zinner, der auch als Söder-Vertreter auf dem Nockerberg Bekanntheit erlangt hat. Rund 400 Gäste verfolgten den Kabarettabend im Dinglreiterstadl. Obwohl der Biergartenbetrieb am Samstag um 15 Uhr beginnen sollte, waren eine Stunde vorher schon die ersten Besucher da. Laufend wurden wegen des Andrangs weitere Tischgarnituren bereitgestellt. Die gesamte Besucherzahl lässt sich an den Tagen schwer abschätzen, lag aber bestimmt im vierstelligen Bereich. Selbst die Optimisten waren über die Anzahl der Gäste überrascht, waren doch im Umkreis von 5 Km gleichzeitig drei Sommerfeste.
Ein tolles Feuerwerk vor dem Unwetter
Gegen 22 Uhr bezauberte das große Brillant-Feuerwerk die Gäste. Auch der Wettergott hatte ein Einsehen mit den Harthausern. Als die Letzten sich in der Nacht auf Sonntag gegen zwei Uhr auf dem Heimweg machten, erwischte sie das Gewitter mit Sturmböen. Neun Liter Regen pro m² wurden gemessen.
Festgottesdienst und Weißwurstfrühstück am Sonntag
Aber am Sonntagfrüh, als sich der Festzug zum Gottesdienst auf dem Dorfplatz in Marsch setzte, schien wieder die Sonne. Neben den Harthauser Fahnenvereinen, konnte der Vorstand vom Krieger- und Soldatenkameradschaft Alfons Bauer sen., die Veteranenvereine aus Putzbrunn, Höhenkirchen, Siegertsbrunn und den Patenverein aus Hohenbrunn begrüßen. Auch die Reservistenkameradschaft war mit einer Abordnung vertreten. Den Festgottesdienst hielt Domkapitular Prälat Josef Obermaier. Begleitet von der Musik „Ich hatte einen Kameraden“ und drei Schüsse aus der Salutkanone legte Bürgermeister Klaus Korneder zusammen mit Alfons Bauer einen Kranz am Kriegerdenkmal nieder. Mit einem Weißwurstfrühstück ging es weiter. Nachmittags sorgte die Tanzband „High 5“ für so gute Stimmung, dass das Fest länger als geplant dauerte. Erst nach Einbruch der Dunkelheit konnte mit dem Abbau und Reinigung begonnen und die Straße anschließend wieder für den Verkehr freigegeben werden.
Harthausen – eine gesunde Dorfgemeinschaft
Über die Festtage sorgten für musikalische Unterhaltung Musikkapellen, Alleinunterhalter, Blaskapellen und Tanzbands. Dass Blaskapellen auch stimmgewaltig sein können, wurde bei diesem Fest unter Beweis gestellt, als sie den Gefangenenchor von Nabucco aus der Oper von Giuseppe Verdi unter dem großen Beifall zum Besten gaben. Nicht nur die Erwachsenen kamen bei dieser Veranstaltung an den zahlreichen Verkaufsstellen auf ihre Kosten. Zusätzlich wurde täglich ein 20 Liter Bierfass verlost. Die Jüngsten vergnügten sich an den verschiedenen Spiel- und Unterhaltungsmöglichkeiten. Bei dem Fest zeigte sich wieder die gesunde Dorfgemeinschaft. Große Teile der Bevölkerung waren als Helfer eingebunden, ohne diese so ein Fest in der Größenordnung nicht möglich wäre.
(Text: Wolfgang Mende)
Hier einige Impressionen vom Harthauser Dorffest 21. bis 23.Juli (alle Fotos: Wolfgang Mende):
