Jetzt meldet sich die SPD zu Wort

von Catrin Guntersdorfer

Will Bürgermeister Reitsberger wirklich nicht tricksen? Diese Frage stellt sich jetzt auch die Vaterstettener SPD und zeigt sich in einer Pressemitteilung verwundert über die jüngsten Äußerungen des Rathauschefs, bezüglich der Ortsumfahrungen von Parsdorf und Weißenfeld und fragt sich, wieso er sich eine Änderung der im Planfeststellungsverfahren befindliche Trasse offen halten möchte. Reitsberger will, falls sich in seiner jüngsten beauftragten Untersuchung nochmals herausstellt, dass die aktuell im Verfahren befindliche Trasse eine deutliche Entlastung bringt, nur die Teilabschnitte eins und zwei realisieren. Der SPD-
Fraktionssprecher, Sepp Mittermeier, dazu: „Warum ignoriert der Bürgermeister die Verkehrsgutachten, die eindeutig zu dem
Ergebnis kommen, dass nur die Realisierung aller vier Teilabschnitte zu einer gleichmäßig, hohen Entlastung von Weißenfeld, Parsdorf und Hergolding führt?“ Der Vaterstettener Bürgermeister setzt in seinen Überlegungen immer wieder auf den Bau
einer B471 Neu westlich der Autobahn A99. An dieser Variante kritisiert die Vaterstettener SPD den erheblichen Eingriff in
Natur und Landschaft. „Diese Straße ist seit Jahrzehnten in der Diskussion, bisher wurde allerdings noch nicht einmal eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben“, so Mittermeier dazu. Über die Aussage von Reitsberger, eine Lösung auf dieser Basis könnte ein bisschen länger dauern, kann der SPD-Fraktionssprecher nur den Kopf schütteln. „Sollte diese Fata Morgana tatsächlich einmal realisiert werden, so dürfte das noch Jahrzehnte dauern.“ Die Forderung der Parsdorfer Bürger die Planungen für ein neues Gewerbegebiet nördlich der Autobahn A94 zwischen Parsdorf und Grub solange einzustellen bis die Umfahrungen gebaut werden, ist aus Sicht der Sozialdemokraten, insbesondere vor dem Hintergrund der jüngsten Äußerungen des Bürgermeisters, durchaus verständlich. Reitsbergers  Ansicht, die Parsdorfer würden durch das neue Gewerbegebiet nicht viel Verkehr abbekommen, kann die SPD nicht teilen. „Wir werden bei einer Gewerbefläche von mehr als 40 Hektar mit einigen hundert Fahrzeugen mehr pro Tag in Parsdorf, Hergolding und Weißenfeld rechnen müssen“, ist sich SPD- Fraktionssprecher Mittermeier sicher. “In Relation zu den extrem hohen Verkehrsbelastungen von gut 10.000 Fahrzeugen pro Tag in Parsdorf und mehr als 12.000 in Weißenfeld nehmen sich einige hundert relativ gering aus, meint der Bürgermeister wohl.” Mittermeier fände es jedoch höchst zynisch, den hochbelasteten Bürgern in den Ortschaften gegenüber so zu
argumentieren.