Wie uns ein Leser berichtet, klappt die Umleitung auf der Buslinie 451 nicht – seit Anfang der Woche fahren die Kleinbusse in Fahrtrichtung Baldham aufgrund der Baustelle für das neue Gewerbegebiet nahe der TSV-Halle auf einer anderen Strecke. Inzwischen scheint es besser zu funktionieren – allerdings lässt die Fahrgastinformation zu Wünschen übrig.
Gleich zwei Baustellen befinden sich auf der Linie – beide in Fahrrichtung Baldham. Der Halt Schwalbenstraße entfällt seit vergangener Woche. Seit Anfang dieser Woche hält der Bus zudem nicht mehr im Phlipp-Maas-Weg und Parsdorfer Weg, stattdessen wird die Baldhamer Straße angefahren, von der es nur wenige Meter bis zur Haltestelle am Philipp-Maas-Weg sind. Doch hier scheint es – wie beim Betreiberwechsel der Linie – zu Startschwierigkeiten gekommen sein.
„Die Einhaltung der Anweisungen durch die Busfahrer ist inkonsistent, heißt, manche Busfahrer fahren die Haltestelle Baldhamer Straße an, andere wiederum nicht“, berichtet uns ein Leser am Dienstag.
Dass der Fahrplan am Anfang nicht ganz eingehalten wird, bestätigt eine Testfahrt – die erstaunlich fahrgastfreundlich verläuft: Der Bus, der gut gefüllt ist, kommt pünktlich. Entgegen der Angaben wird die Haltestelle „Schwalbenstraße“ angefahren, dann folgt ein Zick-Zack durch den verkehrsberuhigten Bereich. Auch die Haltestelle „Lerchenweg“ wird bedient, obwohl dies verkehrstechnisch gar nicht so einfach möglich ist – derzeit wäre das Auslassen hier sinnvoll, denn nur dort ist die Fasanenstraße halbseitig gesperrt. Weiter geht die Fahrt – und sogar der Parsdorfer Weg wird angefahren. Nach weiterem Zickzack probieren wir, an der „Baldhamer Straße“ auszusteigen – mit Erfolg.
Wieso Fahrer den richtigen Verlauf offenbar nicht kennen, erklärt sich Bürgermeister Spitzauer auf Nachfrage mit Startschwierigkeiten in der Einspielphase der Umleitung. Bei Problemen sollen sich Bürger direkt an die Gemeindeverwaltung wenden. Generell sei man sehr zufrieden mit dem Südtiroler Busunternehmen, das die Linie betreibt.
Der MVV bestätigt auf Nachfrage, dass das Unternehmen, unter anderem auch grafisch, über den neuen Linienverlauf informiert wurde. Nach unserer Anfrage habe man das Busunternehmen erneut auf den Ersatzhalt aufmerksam gemacht.
Bei einer neuerlichen Testfahrt am Donnerstag scheint es dann zu klappen – Schwalbenstraße, Parsdorfer Weg und Phillipp-Maas-Weg werden ausgelassen, erneut können wir problemlos in der Baldhamer Straße aussteigen, wo der Fahrer anderen Fahrgästen sehr behilflich war, die Umleitung und den Weg zur gesperrten Haltestelle zu erklären. Auch hier war der Bus gut besetzt.
Was hingegen schlecht klappt, ist die Fahrgastinformation. In den üblichen Apps wurden bei unserem Test Busse mit teils mehrstündiger Verspätung angezeigt – obwohl die Fahrten pünktlich waren. Zudem wird die Sperrung nur bei MVV und MVG angezeigt, der Zusatzhalt jedoch nicht. Wer sich auf den DB Navigator verlässt, erfährt hingegen nichts von der Umleitung. Das erklärt der MVV auf Nachfrage mit zwei verschiedenen Systemen: Die Bahn nutze hier durch die andere Ausrichtung des Unternehmens und „gewachsenen Konzernstrukturen“ andere Systeme. MVV, MVG und Co. ziehen die Daten aus einer „bayernweiten Drehscheibe“. Wer mit dem gemeindlichen Bus fährt, sollte sich also eher auf bayerische Apps verlassen.
Dass eine so große Verspätung angezeigt wird, erklärt die Sprecherin mit Problemen bei der Synchronisierung: „In der Datendrehscheibe werden die Plandaten dann kontinuierlich mit aktuellen Liveprognosen angereichert, die direkt aus den Fahrzeugen/Leitstellen übertragen werden und Prognosen zu Pünktlichkeit und Verspätungen sowie Störungen (z.B. Fahrt- und Haltausfällen) enthalten“. Dafür sei es „unerlässlich, dass auf den Fahrzeugen die gleiche Datengrundlage aufgespielt ist, und dabei ggf. geänderte Haltestellenabfolgen korrekt abgebildet werden“, worauf man als Verbund nur begrenzt Einfluss habe. Verantwortlich seien die Verkehrsunternehmen, also hier die Dibiasi aus Südtirol, selbst.
Unser Test zeigt: bei den Problemen handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Startprobleme, denn die Umleitung ist erst seit Montag in Kraft. Generell handelten die Fahrer bei unseren Tests sehr kundenfreundlich und informierten die Fahrgäste über die Umleitung. Auf die DB App ist keinen Verlass, auf die Apps von MVG und MVV zumindest begrenzt – am besten machte sich der klassische Aushangfahrplan.