Laue Nächte und lange Abende machen Lust aufs Draußen sein. Gartenpartys und Balkonfeste gehören dabei zu den Höhepunkten im Sommerrepertoire. Damit sie allerdings nicht aus den falschen Gründen unvergesslich werden, gibt es ein paar Grundregeln.
An erster Stelle steht dabei die Rücksichtnahme auf die Nachbarn. Fast überall in der Bundesrepublik gilt, dass ab 22 Uhr Musik nur noch in Zimmerlautstärke gespielt werden darf. Auch Unterhaltungen sollten auf normalem Niveau geführt werden. Doch auch wenn sich strikt an Schallgrenzen gehalten wird, ist es eine Geste der Höflichkeit, die Nachbarschaft vorab von der geplanten Party zu informieren.
Gegrillte Köstlichkeiten zählen zu den beliebtesten Genüssen im Sommer, doch oben und wann das Barbecue angezündet werden darf, hängt von örtlichen Regelungen und Mietverträgen ab. Im Falle eines Falles ist dabei aber immer eine Kompromisslösung zu finden, indem in der Küche gebrutzelt und im Freien aufgetischt wird. Diese Lösung ist auch ideal, wenn statt im geräumigen Garten auf einem deutlich kleineren Balkon gefeiert wird. Deutschland ist ein Land der Mieter, und selbst von den 46 Prozent der Wohneigentümern lebt ein beachtlicher Anteil in Etagenwohnungen, so dass Freizeitvergnügen auf Balkonien ein wichtiger Bestandteil von Feierabend und Wochenende ist.
Selbst auf wenigen Quadratmetern lässt sich dabei jede Menge Spaß mit Freunden haben. Den Anfang machen Dekorationen. Lampions und Girlanden, bunte Papierschirmchen in den Getränken und ein paar echte oder künstliche Pflanzen sorgen für Ambiente.
Damit Insekten den Spaß nicht verderben, sollte darauf geachtet werden, dass Speisen und süße Drinks abgedeckt sind und nur die Pflanzen auf dem Balkon oder der Sitzecke im Garten stehen, die nicht unwiderstehlich auf Bienen und Wespen wirken. Moskitonetze und Vorhänge sind ansonsten eine gute Lösung, um vor offene Türen gehängt oder zwischen Pfosten gespannt zu werden.
Für Bequemlichkeit sorgen bunte Sitzkisten, und sollte es an regulären Sitzmöglichkeiten fehlen, lassen sich sogar aus umgedrehten Europaletten Ersatzmöbel schaffen.
Wo früher ein Transistorgerät oder ein tragbarer Plattenspieler Platz weggenommen hat, tut es heute ein Smartphone oder ein iPod, auf dem Playlists abgespielt werden. Wer allerdings Retrogefühl aufkommen lassen will, hat mittlerweile längst wieder die Wahl zwischen jeder Menge neuen und neuaufgelegten LPs, und auch Mixtapes werden wieder häufiger gespielt.
Außer Musik im Hintergrund oder zum Tanzen sind ein paar lustige Spiele Standard bei den meisten Partys. Dabei kommt es bei Festen auf dem Balkon in erster Linie auf den Platz an, der dabei benötigt wird. Im Falle eines Falles lassen sich die meisten Games auch gemeinsam online über Smartphones und Handy zocken. Das gilt selbst für klassische Gesellschaftsspiele wie Monopoly, aber auch Glücksspiele aller Art. Sogar Online Rubbellose sind zu haben, die dank dem Wegfall von Papier sogar deutlich umweltfreundlicher sind als die Originale.
Umweltfreundlichkeit steht hoch in Kurs, auch bei Partys im Freien. Papp- und Papiergeschirr, das nach dem Gebrauch zwar biologisch abbaubar sein soll, aber dennoch erst mal im Müll landet, ist dabei passé. Bambusschüsseln und -Teller sehen prima aus, sind pflegeleicht und halten ewig.
Plastik klingt zwar nach Ökosünde, aber auch da gibt es deutliche Unterschiede, was Haltbarkeit und Abbaubarkeit angeht.
Frisch aus dem Garten oder Balkonkasten servierte Minze, Tomaten oder Erdbeeren verliehen Salaten und Getränken einen besonderen Pfiff. Zudem kann man sich sicher sein, wie naturbelassen diese Zutaten tatsächlich sind.
Hausgemachtes Wassereis oder Speiseeis in der Eismaschine sind nicht nur bei den jüngsten Partygästen ein Hit.
Das gleiche gilt auch für hausgemachte Bowle, in alkoholfreien und alkoholischen Versionen. Letztere ist auch bei manchen Spielen populär. “Ich habe noch nie…” ist ein Partyspiel, das vor allem dank Hollywoodfilmen wie “Tag” immer bekannter geworden ist. Weil es dabei allerdings um Offenbarungen geht, die mit den Worten “ich habe noch nie…” beginnen, sollte darauf geachtet werden, dass niemand sich bloßgestellt fühlt. Der zweite Teil vom Satz ist nämlich entscheidend, weil jeder, der die erwähnte Aktion schon einmal gemacht hat, einen Schluck trinken muss. Wenn der Satz lautet “Ich habe noch nie einen Superhelden-Film gesehen” ist die Reaktion vermutlich anders, als wenn es um einen intensiven Flirt im Kollegenkreis geht.
Wenn statt auf dem Balkon im Garten gefeiert wird, lassen sich sportliche Spiele ebenfalls in Erwägung ziehen. Ein bisschen zurück in die Kindheit geht es zum Beispiel beim Drei-Bein-Lauf. Hierbei werden Zweierteams gebildet, die sich nebeneinander aufstellen müssen, Die jeweils inneren Beine werden mit einem Tuch oder Gummiband zusammengebunden, und die nun dreibeinigen Teams laufen um die Wette. Eierlaufen und Sackhüpfen sind weitere Spiele aus der Jugendzeit, die auch im Erwachsenenalter in der richtigen Gesellschaft jede Menge Spaß machen können.
Wenn die Dämmerung oder gar Dunkelheit hereinbricht, ist nichts stimmungsvoller als Kerzenlicht. Damit die offenen Flammen aber wirklich sicher bleiben, empfehlen sich Schwimmkerzen oder Laternen, in denen die Lichter langsam und ohne Brandgefahr abbrennen können. Lichterketten sind ebenfalls hervorragend geeignet, um eine romantische Atmosphäre zu schaffen. Ob um Bäume oder die Pergola gewickelt oder unter einem Zeltdach gespannt – die kleinen Lichter, die es in allen Farben und statisch oder blinkend gibt, machen einfach Spaß.
Wird mit Erwachsenen und Kindern gefeiert, empfiehlt sich eine spezielle Kinderecke, die bunt und sicher gestaltet wird. Bowle wie für die Großen, wenn auch alkoholfrei, ähnliche oder sogar gemeinsame Spiele und lustige Dekorationen sorgen dafür, dass sich alle Altersgruppen willkommen fühlen.
Die gelungensten Partys wirken spontan, sind aber bestens vorbereitet. Das fängt bei der Umgebung an. Selbst wenn nur verwelkte Blumen abgeschnitten oder stark riechende Topfpflanzen, die möglicherweise Allergien auslösen, aus der näheren Umgebung entfernt werden, ist ein aufgeräumter Platz die beste Grundlage zum Dekorieren.
Damit ein plötzlicher Wetterumschwung die Party nicht buchstäblich ins Wasser fallen oder wegwehen lässt, empfehlen sich ein paar Vorsichtsmaßnahmen. Schwere Schüsseln oder Gläser und Gewichte, damit eine Brise keinen Schaden anrichtet, sind im ungeschützten Garten ideal. Planen zum Abdecken, Körbe oder ein Servierwagen, der schnell ins Haus gerollt werden kann, erleichtern die Rettung von Speisen, falls sich Regenwolken zeigen.
Ein möglichst wasserdichter Sonnenschirm ist genug, um ein paar Tropfen abzuhalten, aber sollte ein unangekündigter Guss kommen, ist ein hindernisfreier Weg ins Haus eine gute Idee.
Mülleimer mit Deckel, die nicht so leicht umkippen, können diskret in einer Ecke bereitgehalten werden, um Tische und Umgebung schnell von Essensresten und benutzten Servietten befreien zu können, ohne deshalb viel hin und her zu rennen.
Je nach Umfang und Art der Party lässt sich der Aufwand auf ein Minimum beschränken, ohne dass der Spaß leidet. Themen- oder Mottopartys sind immer wieder beliebt, und weil sich sowohl Dekorationen wie auch Verpflegung entsprechend anpassen lassen, kann nach vorheriger Bestandsaufnahme meist ohne große Kosten jede Menge Vergnügen arrangiert werden. Und wenn die Nachbarn oder Vermieter vorgewarnt sind und die Rücksichtnahme nicht vergessen wird, dann wird es meist auch einmal übersehen, wenn die Musik nicht Punkt 22 Uhr auf Zimmerlautstärke heruntergefahren wird. Weil die meisten Leute im Sommer laue Nächte und lange Abende im Freien genießen, kommt häufig die Gelegenheit, um sich bei den Nachbarn zu revanchieren, wenn diese im Garten oder auf dem Balkon ihre eigene Party feiern. Schließlich gehört das zum Sommer dazu.