Die Aufzugsanlage am S-Bahnhof Vaterstetten ist außer Betrieb. Wie die DB InfraGO AG der Gemeinde Vaterstetten mitteilte, führten erhebliche Mängel zu einer sofortigen Stilllegung. Für die Bürger bedeutet dies: Barrierefreiheit ist in Vaterstetten bis auf Weiteres nicht gegeben, und ein Ersatz des Aufzugs ist erst für März 2025 geplant. Wer die Historie in Baldham verfolgt hat, weiß: Geplant heißt noch lange nicht gemacht.
Mängel und Verzögerungen
Anlass der Stilllegung war ein Prüfbericht des TÜV Rheinland, der neben geringfügigen Mängeln auch einen gravierenden Defekt festgestellt hatte: Die Glasscheibe der Schachttür im Untergeschoss war beschädigt. Darüber hinaus entspricht die Anlage nicht mehr dem Stand der Technik. Trotz der bekannten Probleme hatte die Bahn den Austausch des Aufzugs immer wieder verzögert. Ursprünglich war die Erneuerung für Ende 2023 vorgesehen, doch dieser Termin wurde nicht eingehalten. Mitte des Jahres war der Beginn der Arbeiten noch angekündigt, doch jetzt wird auch daraus nichts mehr.
Die Gemeinde Vaterstetten zeigte sich in einer Pressemitteilung von Dienstag Vormittag verärgert. „Bis dato wurden weder die vertraglich vereinbarten Termine zur Erneuerung der Aufzugsanlage gehalten noch ein verbindlicher Termin benannt“, heißt es aus dem Rathaus. Bereits im Dezember 2022 hatte man mit der Bahn Gespräche über die Dringlichkeit des Austauschs geführt. Die Verzögerungen haben in der Gemeinde und unter Pendlern für erheblichen Frust gesorgt.
Die Aufzüge an den S-Bahnhöfen in Vaterstetten und Baldham gelten seit Jahren als Problemfälle. Erst kürzlich dauerte die Erneuerung des Aufzugs in Baldham über neun Monate, was die Protestaktion „Baldhamer Barrierekrawall” nach sich zog. Bürgermeister Leonhard Spitzauer bezeichnete die Situation damals als „Trauerspiel“ – eine Einschätzung, die nun auch auf Vaterstetten zutrifft. Die Aufzugsanlagen, die einst in kommunaler Hand waren, befinden sich mittlerweile im Eigentum der Bahn, was die Handlungsspielräume der Gemeinde einschränkt.
Barrierefreiheit bleibt Zukunftsmusik
Während die Gemeinde die DB InfraGO erneut dazu aufforderte, die Arbeiten zügig voranzutreiben, bleibt die Situation für mobilitätseingeschränkte Menschen mehr als unbefriedigend. Der März 2025 als Startpunkt für den Rückbau und Austausch ist für viele Betroffene blanker Hohn – gerade in einer Zeit, in der Barrierefreiheit eigentlich selbstverständlich sein sollte.
Alternativroute:
Tagsüber (auch am Wochenende) verbinden die Linien 240 und 243 Vaterstetten und Haar in rund 20-40 Minuten Fahrzeit, je nach Wochentag. (Verbindungssuche über den DB Navigator)
Vaterstetten – Haar
Rund 500 Meter bis zur Haltestelle Bahnhofstraße, Neukeferloh
Bus 240 bis Luisenweg, Neukeferloh
Bus 243 bis Haar, Bahnhof
Haar – Vaterstetten
Bus 243 ab Haar bis Luisenweg, Neukeferloh
Bus 240 bis Bahnhofstraße, Neukeferloh
Von dort aus sind es knapp 500 Meter bis zum Bahnhof
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