Der Landesfeuerwehrverband Bayern rief alle bayerischen Feuerwehren zur Spende nicht mehr benötigter Feuerwehrausrüstung auf und initiierte Anfang April einen Hilfskonvoi in die Ukraine. 39 Feuerwehrfahrzeuge aus ganz Bayern nahmen an dieser beispiellosen Aktion teil. Dies entspricht einer Zuglänge von 4,2 km! Wie die Gemeinde Grasbrunn mitteilt, war auch die Feuerwehr Grasbrunn mit Wolfgang Käsweber und Stefan Kahlhammer in einem Gerätewagen des Freistaats Bayern als einziges Fahrzeug aus dem Landkreis München bei der Aktion dabei.
“Die beiden sorgten während des viertägigen Unterfangens für die gesamte Verpflegung aller Teilnehmenden und wurden daraufhin nach erfolgreicher Heimkehr und insgesamt 2.302,8 gefahrenen Kilometern als die „Helden des Kontingents“ gefeiert.” Zunächst übernachtete der komplette Konvoi in Rohrdorf. Nach Sammlung, Breefing und Betankung der Fahrzeuge ging es über Österreich nach Tschechien und weiter nach Polen zur Übernachtung in die Berufsfeuerwehrschule Krakau. Am darauffolgenden Tag wurden insgesamt neun Feuerwehrfahrzeuge, voll beladen mit Gerätschaften, 60 km vor die ukrainische Grenze nach Nisko zur Spendenübergabe gebracht. Dort nahmen polnische Feuerwehrkameraden die Fahrzeuge entgegen, registrierten sie und bereiteten sie für die Abholung durch ukrainische Kräfte vor. „Ein polnischer Kamerad erzählte uns, man brauche aktuell einen Tag pro 100 km Fahrtweg in der Ukraine aufgrund der zerstörten Straßen und Wege“, erzählt Wolfgang Käsweber. „Wir haben 152 Paletten mit 13.812 Einzelteilen wie sämtliche Feuerwehrausrüstung, Schutzkleidung, Atemschutzausrüstung, Material zur Brandbekämpfung und technischen Hilfeleistung sowie eine Anhängeleiter transportiert. Das Gesamtgewicht der Paletten betrug 48,8 Tonnen“, sagt Stephan Kahlhammer.
„Als wir am Sonntag von Krakau nach Nisko fuhren, passierten wir den Flughafen der Nato-Ostgrenze. Dieser war mit Luftabwehrgeschützen und Panzern gesichert, was von der Autobahn aus sichtbar war. Wie zuvor schon in Deutschland, Österreich, Tschechien, Polen standen auch hier Passanten auf Brücken und am Straßenrand und jubelten uns zu. Das hat mich angespornt und auch sehr berührt“, so Kahlhammer. Für die entstandenen Kosten für die Marschfahrt samt Verpflegung kam der Freistaat Bayern auf. Manches wurde auch kostenlos zur Verfügung gestellt wie z.B. die Übernachtungen in Rohrdorf und in der Feuerwehrschule Krakau.