„Die diesjährige Erfassung der Kiebitze hat einen alarmierenden Bestandseinbruch im Landkreis gezeigt“, das berichtet Amelie Vießmann, Biodiversitätsberaterin bei der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt Ebersberg. Während 2021 noch 60 Brutpaare und 51 Gelege dokumentiert worden seien, konnten 2022 nur noch 31 Brutpaare und 25 Gelege festgestellt werden. „Zudem lag der Bruterfolg bei unter 50 Prozent – zu wenig, um die Population im Landkreis langfristig zu erhalten“, so die Fachfrau.
Um den massiven Verlusten entgegenzuwirken, stellt das Landratsamt für 2023 Fördergelder für Landwirte zur Verfügung, die ihre Flächen Kiebitz freundlich bewirtschaften. So sollen mehr geeignete Bruthabitate geschaffen und die Chancen für eine erfolgreiche Küken-Aufzucht erhöht werden. Gefördert werden können zum Beispiel eine spätere Mais-Aussaat, der vorzeitige Acker-Umbruch, das Brachlegen von Äckern, bewirtschaftungsfreie Mulden oder Nassstellen und Blühstreifen. Je nach
Maßnahme sind Fördersummen von bis zu 1.300 Euro pro Hektar möglich. „War der Kiebitz früher noch fester Bestandteil unserer Kulturlandschaft, sind die Bestände in den letzten 30 Jahren bayern- und deutschlandweit um über 90 Prozent zurückgegangen, weshalb die einstige „Allerweltsart“ inzwischen auf der bayerischen Roten Liste als „stark gefährdet“ geführt wird“, erklärt Vießmann. Darum habe die Untere Naturschutzbehörde 2018 das „Artenhilfeprojekt für den Kiebitz“ ins Leben gerufen. Seitdem
sind jährlich zur Brutzeit, von März bis Ende Juli, ehrenamtliche Gelegeschutzhelfer im Einsatz für den Kiebitz, stets in enger Zusammenarbeit mit den Landwirten, auf deren Flächen sich die Kiebitze aufhalten. Weitere Informationen erhalten interessierte Landwirte bei der Unteren Naturschutzbehörde. Ansprechpartnerin ist Amelie Vießmann. Man erreicht sie unter der Nummer (08092) 823 312 oder per Mail mit der Adresse amelie.viessmann@lra-ebe.de.