HGV will Klimaschule werden

von Catrin Guntersdorfer

Das Humboldt-Gymnasium Vaterstetten (HGV) will “Klimaschule” werden und setzt sich mit dem Vorhaben langfristig das Ziel, seine CO2 Bilanz zu verbessern, das Bewusstsein für den Klimawandel in der Schulgemeinschaft zu schärfen und nachhaltiges Verhalten zu fördern. Bei der Zertifizierung handelt es sich um ein gemeinsames Projekt von Umwelt- und Kultusministerium. Zum Auftakt gab es heute für alle Klassen am HGV einen Aktionstag, bei dem sich die Schülerinnen und Schüler in einem Workshop ihrer Wahl mit einem Thema aus dem Bereich Umwelt- und Klimaschutz auseinandersetzen konnten.

Schon nach einer Schulstunde waren beim Ramadama rund ums Schulhaus zahlreiche Säcke mit Müll zusammengekommen. (Foto: Catrin Guntersdorfer/B304.de)

Ein breites Angebot

Einen Vormittag lang wurden 50 verschiedene Aktionen angeboten, darunter der Bau eines Insektenhotels, eine Klärwerks- oder Recyclingbetriebsbesichtigung oder auch Upcycling. Eine Ramadama-Aktion stand ebenfalls auf dem Programm, bei der, trotz strömenden Regens, rund um die Schule, aber auch im Gemeindegebiet, liegengebliebener Müll eingesammelt wurde. “Klimaschule Bayern ist ein Konzept, das sehr breit aufgestellt ist und bei dem ganz viele Akteure mit im Boot sind- auch die Sachaufwandsträger und die gesamte Schulfamilie. Dadurch hoffen wir wirklich etwas zu bewegen – mehr als mit Wahlkursen oder Klimabotschaftern in den einzelnen Klassen, wie wir es bisher hatten”, erklärt Claudia Struckmeier, eine der Lehrkräfte, die den Umwelttag mitorganisieren.

Beim Projekt “Upcycling” entstanden aus alten Atlanten kleine Beistelltischchen. (Foto: Catrin Guntersdorfer/B304.de)

Schritt in die richtige Richtung

Mit dem Aktionstag will die Schule alle Schülerinnen und Schüler für das Vorhaben “Klimaschule” zu werden, begeistern. “Sie sind schließlich diejenigen, an denen alles hängt, dass die Pläne auch in die Tat umgesetzt werden. Wir wollen, dass ein Ruck durch die ganze Schule geht.” Dennoch ist der heutige Umwelttag nur ein Schritt auf dem Weg, um Klimaschule zu werden. “Jetzt müssen alle möglichen Daten über das Kalenderjahr 2023 ausgewertet werden, wie Heizkosten und Stromverbrauch, und dann am Ende des nächsten Jahres schauen wir, wo wir Energie einsparen konnten”, so die Lehrerin. Auf der Basis des ermittelten CO2-Fußabdrucks der Schule wird dann ein Klimaschutzplan für die Folgejahre erarbeitet. Claudia Struckmeier ist davon überzeugt, dass die Schülerinnen und Schüler durchaus wissen, wie man “auf breiten Schultern verteilt” den Co2-Fußabdruck der Schule verkleinern kann, in dem beispielsweise Bewegungsmelder im Schulhaus installiert würden oder die Temperaturen an den Heizungen individuell regelbar sind. “Es kann nicht sein, dass wir immer noch die Fenster aufreissen müssen, weil es zu heiß im Klassenzimmer wird, wir aber nicht einfach die Heizung runterdrehen können.”

Hier entstehen Insektenhotels. (Foto: Catrin Guntersdorfer/B304.de)

Vorbildfunktion ‚Klimaschule‘

In einer Galerie werden am Ende des Tages die Ergebnisse der heutigen Workshops präsentiert. Ein Wissenschaftsvortrag und eine Podiumsdiskussion, an der Vertreter aus der Schulfamilie teilnehmen, runden den Umwelttag ab. Die Schülerinnen und Schüler am HGV wollen durch die Teilnahme am Projekt ‚Klimaschulen‘ mit ihren Lehrkräften mit gutem Beispiel voran gehen und echte Vorbilder sein. Mit diesem kreativen Projekten zeigen sie, wie Klimaschutz funktioniert und laden zum Mitmachen und Nachahmen ein. 

In der Schulküche wurden für die Abendveranstaltung unter anderem vegane Nuss-Muffins, Apfeltaschen, Couscous und Falafel zubereitet (Foto: Catrin Guntersdorfer/B304.de)
Prof. Dr. Robert Sausen, renommierter Professor für Klimaschutz am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, gab in seinem Impulsvortrag „Geht morgen die Welt unter?“ Einblicke in den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Klimawandel. (Foto: HGV)
Im zweiten Teil der Veranstaltung fand eine Podiumsdebatte zum Thema „(Unsere) Schule nachhaltig gestalten“ statt. (Foto: HGV)