“Hervorragende Ergebnisse”

von Catrin Guntersdorfer

Trotz Unterrichtsausfällen, Distanzunterricht und Beschwerden über zu schwere Mathe-Prüfungsaufgaben: Das Abi ist in diesem Jahr bayernweit besser ausgefallen als in den Jahren davor! “Unsere Schülerinnen und Schüler haben hervorragende Ergebnisse erhalten”, so Rüdiger Modell, Schulleiter des Humboldt-Gymnasiums in Vaterstetten. Er freut sich: “Acht Mal gab es die Traumnote 1,0 bei uns an der Schule.” Von 180 Absolventen haben 79 ein 1 vor dem Komma stehen. Das HGV ist dabei aber keine Ausnahme. Im Gegenteil: nahezu an allen Gymnasien in Bayern haben sich in diesem Jahr die Durchschnitte im Vergleich zu den Vorjahren nochmals verbessert. Am HGV gab es 2020 die Durchschnittsnote 2,17. Heuer lag der Schnitt sogar bei 2,10. Nur 3 Schüler haben das Abitur in diesem Jahr nicht geschafft- am Ernst-Mach-Gymnasium in Haar (EMG) einer.

Am 16. Juli werden an den Gymnasien die Abschlusszeugnisse verliehen. (Foto. B304/Catrin Guntersdorfer)

“Trotzdem möchte ich betonen, dass der Abschluss dieses Jahr kein “Corona-Abi” ist”, erklärt Modell. “Die Prüfungen waren definitiv angemessen und keinesfalls leichter als sonst.” Dem pflichtet seine Kollegin Gabriele Langner, Schulleiterin am EMG in Haar bei: “Auf keinen Fall war das ein zu leichtes Abitur. Die bayernweit gültigen Regelungen und Rahmenbedingungen, mit denen auf die besondere Lernsituation in der Pandemie reagiert wurde, haben möglichen Härten entgegengewirkt.” Als Grund für das gute Abschneiden in diesem Jahr sieht auch Modell die Sonderregelung, dass Schülerinnen und Schüler ihre Leistungen im Ausbildungsabschnitt 11/1 durch die im Abschnitt 12/1 ersetzen konnten, falls die Noten besser waren. “Viele haben von dieser Regelung profitiert. Die Noten, die in den ganzen zwei Jahren der Oberstufe erbracht werden, zählen immerhin zwei Drittel der gesamten Abiturnote. Die Prüfung selbst nur noch ein Drittel”, so der Schulleiter.

Am EMG in Haar haben zwei Schülerinnen und ein Schüler die Traumnote von 1,0 erreicht. (Foto: Gemeinde Haar)

Auch wurden im zweiten Halbjahr der 12. Klasse nur noch in den Abiturfächern schriftliche Klausuren abgehalten. In den anderen Fächern wurden lediglich mündliche Noten gemacht, was manchen Schülern entgegen kam. “Die Entlastung bei den abiturrelevanten Lerninhalten und der verbindlich vorgeschriebenen Zahl an großen Leistungsnachweisen und Schulaufgaben war angemessen. Die weitere Stärkung des mündlichen Bereichs war sicher für die Mehrzahl der Abiturientinnen und Abiturienten eher von Vorteil. In Summe hat der Abiturjahrgang in einem neuem Maß, Zeit für den Aufbau eines eigenverantwortlichen Lernens gehabt und genutzt”, so Gabriele Langner. Auch kann sie an ihrer Schule den Trend zu immer besseren Abinoten nicht bestätigen. “Nach unseren Erfahrungen bleiben die Schnitte mit Schwankungen auf gutem Niveau. Die guten Leistungen könne auch als Früchte einer guten Arbeit von Lehrkräften und Schülern gesehen werden. Letztlich ist es das erklärte Ziel der Lehrkräfte sie erfolgreich zu unterrichten. Über gute Ergebnisse darf man sich also auch freuen!” Und dazu gibt es auch in diesem Jahr am EMG reichlich Anlass. Auch hier haben von 110 Absolventen 40 einen Note mit einem 1 vor dem Komma erreicht, und drei davon dürfen sich bei der Zeugnisvergabe am 16. Juli sogar über einen Schnitt von 1,0 freuen.