Zahlreiche Jugendliche sind seit kurzem wieder im Rahmen des Projektes „Helpers for Haar“ im Einsatz und zeigen soziales Engagement. 33 Helfer haben sich in diesem Schuljahr aus insgesamt drei Schulen gefunden. Sie werden ab sofort in unterschiedlichen Haarer Institutionen , wie zum Beispiel einer Kindertagesstätte, dem Haarer Tisch oder dem Asylhelferkreis, ehrenamtlich mithelfen. Manche helfen einmal pro Woche, andere im Block, der eine opfert seine Samstage und mancher sogar die Ferien. Bereits zum zweiten mal belegen Schüler, sowohl von der Haarer Mittelschule als auch dem Ernst Mach Gymnasium und der Montessorischule Hohenbrunn, bei der Initiative „Helpers for Haar“, sozusagen ein von der Gemeinde Haar initiiertes Wahlfach. „Wir wollen damit den jungen Leuten ermöglichen, sich zu engagieren und ihnen das gute Gefühl vermitteln, das ein soziales Engagement mit sich bringt“, formulierte es Bürgermeisterin Gabriele Müller.
Und diese Idee kommt gut an, nicht nur bei den Haarer Institutionen und den Schulen, sondern tatsächlich bei den Schülerinnen und Schülern selbst. Die Erfahrungen, die die jungen Menschen machen, sind ihnen sehr wertvoll. Dass es Familien gibt, deren Geld nicht einmal fürs Essen ausreicht, beispielsweise, oder wie bereichernd es ist, mit kleinen Kindern zu spielen, zu sporteln oder zu tanzen. „Ich find‘s da richtig gut und könnte mir vorstellen auch ohne Schule weiterzumachen“, sagt einer der Jungs, der sich am Haarer Tisch engagiert.
Mit diesem Projekt landen die Jugendlichen mitten im Leben und genau das war auch der Plan. Auffällig ist in diesem Jahr, dass es besonders viele männliche „Helpers“ gibt. Das freut vor allem die Kindergärten, denn hier kommen die jungen Herren besonders gut an. Im Kleinkindbereich sind Männer immer noch eher Mangelware. Für die Institutionen sind die jungen Menschen Gold wert, auch wenn sie natürlich Anleitung brauchen. Am Haarer Tisch ist vor allem die Energie und Kraft gefragt, denn viele der Ehrenamtlichen hier sind bereits älter und freuen sich, wenn sie nicht alle Kisten alleine tragen müssen. Im Jugendkulturhaus Route 66 beteiligt sich ein Helper an der Behindertenarbeit, ein absoluter Gewinn für alle Beteiligten. „Man lernt als Jugendlicher bei den Helpers einfach auch Zuverlässigkeit“, betont Tobi Gläser vom Jugendtreff Dino. „Alle Vereine kämpfen um Nachwuchs, da sind die „Helpers“ ein Schritt in die richtige Richtung“, betont Peter Schießl, Lehrer an der Mittelschule. Insgesamt sei das Engagement für die Mitmenschen ein gutes Zeichen, in einer Welt, in der die schlechte Stimmung so präsent ist, betont Susanne Hehnen aus dem Referat Kindertagesstätten und soziale Einrichtungen, das im Rathaus das Projekt federführend betreut.
Wie gut die Idee des Ehrenamt-Wahlfachs auch im Rest der Bevölkerung ankommt, zeigt unter anderem auch eine Auszeichnung. Im Sommer bekamen die „Helpers for Haar“ den Jugendsozialpreis des Lions-Club München-Blutenburg verliehen. Nach Ablauf des Schuljahres erhalten die Jugendlichen übrigens ein Zertifikat, das den Einsatz bestätigt. Das kann dann dem Lebenslauf beigefügt werden, was sich bei Bewerbungen immer gut macht.
Zum Einstieg erhielten die „Helpers for Haar“ schließlich einen Matchsack mit dem „Helpers for Haar“-Logo, zwei Händen, die ein Herz formen. „Ihr habt euch jetzt für ein Jahr verpflichtet und bekommt kein Geld für euren Einsatz. Ich habe großen Respekt vor euch“, dankte Bürgermeisterin Müller der Helpers-Truppe im Voraus.