Jedes Jahr veranstaltet der Harthauser Heimatkreis eine interessante und aufschlussreiche Ausstellung rund um das Dorfleben des Ortes. Dieses Jahr war das Motto, „Vom Jugendheim zum Bürgerhaus“. An vielen Schautafel mit Plänen, Skizzen, Urkunden und Fotos konnten sich die Besucher ein Bild von der Entstehung des Bürgerhauses und seiner Verwendung machen.
Bereits 1956 verkaufte der Harthauser Landwirt Andreas Häusler 800 qm Grund zum Preis von 1.600 DM an die Katholische Kirchenstiftung Harthausen zur Errichtung eines Jugendheimes.
Nachdem der Gasthof Schilling 1976 den letzten größeren Saal in Wohnungen umbaute, hatten die Harthauser Vereinen keinen Raum mehr für Veranstaltungen. Bei einer Bürgerversammlung wurde der Bau eines neuen Hauses im Schulgarten vorgeschlagen, was aber nach den ersten Vorentwürfen und Finanzierungsplänen für die kleine Gemeinde nicht durchführbar war. Man entschloss sich, das Jugendheim zu vergrößern. Nach kurzen Verhandlungen war man mit der Katholischen Kirchenstiftung einig und so wurde ein Vertrag auf die Dauer von fünfzig Jahren für eine kostenlose Nutzung des Grundstückes, einschließlich Jugendheim, abgeschlossen.
Die damalige Gemeinde Harthausen verpflichtete sich, alle Kosten und öffentliche Lasten für das Grundstück zu übernehmen. Auch die fünf ortsansässigen Vereine verpflichteten sich zur Eigenleistung. Da 1978 die Eingemeindung anstand, war das Bürgerhaus auch ein Wahlkampf-Thema. Bei Wahlversammlungen wurde immer die Frage gestellt, ob die neue Einheitsgemeinde Grasbrunn bereit wäre, das Bürgerhaus zu errichten? Alle drei Bürgermeisterkandidaten bejahten die Frage. Die Vereine hielten Wort und viele Arbeitsstunden wurden in Abbruch, Neubau, Innenausbau und Außenanlagen investiert. Im Oktober 1979 war es dann so weit. Das Bürgerhaus konnte seiner jetzigen Bestimmung
übergeben werden. Die Vereine hatten wieder ein neues zuhause. Die Schützen bekamen ihr Vereinsraum mit Schießanlage im Keller, das Dorftheater eine neue Bühne, wo sie proben und spielen können. Die Vereine halten ihre Feste und Jahreshauptversammlungen ab. Der Belegungsplan ist ausgelastet. Auch für private Veranstaltung steht das Bürgerhaus zur Verfügung. Diese halten sich jedoch in kleinem Rahmen. Die jährlichen Ausgaben der Gemeinde liegen bei 68.000 Euro.