Harthausen zeigt 88 Krippen

von edithreithmann

Früher standen die Krippen von den Adventwochen bis Lichtmess (02.02.) in den Wohnstuben, so Josef Karl sen. der erste Vorsitzende des Heimatkreises. Darum findet die Ausstellung erst am letzten Wochenende im Januar statt, da viele Krippen über die Weihnachtsfeiertage ihren Dienst noch bei den Besitzern versahen. Jetzt ist die Ausstellung noch zu sehen am Montag, 30.01. von 15:00 bis 19:30 Uhr.

Zur Idee einer Ausstellung ist es gekommen, als Mitglieder des Heimatkreises bei einem Ausflug nach Tegernsee fasziniert vom dortigen Krippenweg waren und so war es nur eine Formsache, als Karl in der Mitgliederversammlung vorschlug, ob der Verein auch so eine Ausstellung organisieren sollte. 88 Krippen können im Bürgerhaus Harthausen besichtigt werden. Exponate aus vielen Ländern, darunter auch aus Toga, Mexiko, Peru und Ecuador. Diese hatten den weitesten Weg hinter sich. Bei der Krippe aus Ecuador, die eine Entwicklungshelferin mitgebracht hat, wurde den Besuchern erklärt, dass zu einer Krippe der Weihnachtsstern (Pflanze) als Symbol dazugehöre. Zu hören war auch, dass in den lateinamerikanischen Ländern die Krippen durch die spanischen Eroberer für christliche Feste verwendet und im Laufe der Zeit von den einheimischen Bewohnern übernommen wurden. Harthausern und deren Angehörige brachten bei ihren Aufenthalten in diesen Ländern einige Sehenswürdigkeiten mit. Die meisten ausgestellten Krippen stammen von Harthauser Familien, welche mit ihren Schätze sehr sorgfältig umgehen. Nicht fehlen dürfte da natürlich das örtliche Christkind mitsamt Krippe. Aber auch vom Perlacher Festring wurden einige Krippen ausgestellt, wie die Organisatorin der Perlacher Krippenausstellung Marianne Greindl berichtet. Auf die Frage, welches die älteste Krippe sein, musste der Vorsitzende passen. Er schätze, dass einige Krippen an die hundert Jahre alt sind. Dies könnte man anhand der Gipsfiguren erkennen, aber das genaue Alter ist nicht mehr bestimmbar. Auch die Materialien sind sehr unterschiedlich. Verschiedene Holzarten, Leder, Gips, Stoff, Papier Kartoffen- und Getreidemehl sowie Glas wurden dafür verwendet. Er selbst ist überrascht und fasziniert von der Vielfalt der Krippen. Viele Exemplare haben auch ihre eigene Geschichte. Sie wurden durch Gläubige bei Krankheiten in der Familie und während des Krieges angefertigt. Und wer die Harthauser kennt, weiß, dass bei Veranstaltungen auch auf die Bewirtung großen Wert gelegt wird. So können die Besucher zwischen Kaffee und Kuchen sowie anderen Getränken an den drei Öffnungstagen wählen.

Die Ausstellung ist noch zu sehen am 30.01. von 15 bis 19.30 Uhr im Bürgerhaus Harthausen.

Das größte Krippen-Exemplar misst 1×2 Meter (Foto: privat)

 

Der Vorsitzende des Heimatkreises Josef Karl und Marianne Greindl, Organisatorin der Perlacher Krippenausstellung (Foto: privat)