„Hinter jedem Sport steckt ein bisschen mehr”, so Leins. Seit 30 Jahren trainiert die Haarerin nun schon Kinder im Mannschaftssport. Dabei hat sie viel beobachtet. Seit einigen Jahren ist sie zusätzlich ausgebildete Evolutionspädagogin – und als solche hat sie ein besonderes Auge auf die Kids. „Es geht um stressfreies Arbeiten – und um den Respekt in der Gruppe“, sagt die motivierte Handballerin. Gerade in Zeiten, in denen Mobbing zum Schulalltag gehört und man sich Bosheiten und Verleumdungen via Messenger schnell und ungefiltert um die Ohren hauen kann, hat der Mannschaftssport eine zusätzliche Qualität bekommen. Man powert sich aus. Und man kann nur miteinander. Deswegen spielt Mijanou Leins mit den Grundschülern nicht „nur“ Handball, sondern spricht auch viel, klärt auf, stärkt das Gemeinschaftsgefühl.
Und die Schüler?
Haben so richtig Spaß daran. Mit individuellem Ehrgeiz und trotzdem als Gruppe. Auch die, die normalerweise etwas am Rand stehen, nimmt die Trainerin mit und packt sie mittenrein. Da akzeptieren dann auch die Sportskanonen der Klasse, dass sie auf den einen oder anderen warten müssen. Klingt nach einer Herausforderung – klappt aber über Bewegung wie selbstverständlich. Unmut oder Konkurrenzkampf, der während eines solchen Spiels unter Umständen entsteht, den lässt der Profi dann auch in der Umkleide zurück. Er nimmt ihn nicht mit in die Klasse. Auch diese Nachricht von Mijanou Leins kommt an. Und hin und wieder bleibt nach so einer Schnupper-Handballstunde sogar der eine oder andere alte Verdruss unter Klassenkameraden zurück in der Turnhallen-Garderobe.