Der Namenstag (04.05.) des Heiligen Florians, dem Schutzpatron der Feuerwehr, war am vergangenen Mittwoch Anlass für die Feuerwehr Haar in die Kirche zu gehen und ihre Einsatzfahrzeuge segnen zu lassen. Im Anschluss wurden Ehrungen und Ernennungen vorgenommen.
Dieses Jahr ging es in die Kirche St. Bonifatius am Jagdfeldring, in der Pfarrerin Dagmar Häfner-Becker und Pfarrer Albert Schamberger einen gemeinsamen Gottesdienst hielten. „Es ist schön, dass Sie sich dieser Tradition stellen“ predigte Häfner-Becker, denn Traditionen sind für das Leben da und haben sich über lange Zeit bewährt“. Auch sie persönlich hatte letztes Jahr die Feuerwehr beim Sturm Niklas verständigt und sofort Hilfe erfahren, indem das Dach der Jesuskirche wieder befestigt wurde. Das Wissen, in einer Gemeinde eine funktionierende Gemeinschaft wie die Feuerwehr zu haben, die freiwillig für andere und füreinander da sind, gibt Halt und Sicherheit.
Musikalisch untermalte die Messe die Bläsergruppe Höhenkirchen, die dafür zweimal mit starkem Applaus belohnt wurde. Erst wurden die Feuerwehrmitglieder und die Messebesucher gesegnet und dann zogen alle vor die Tür. In einem beeindruckenden Autocorso fuhren die 12 Haarer Feuerwehr-Einsatzfahrzeuge an Pfarrerin Häfner-Becker und Pfarrer Schamberger vorbei und erhielten deren Segen.
Ein Einsatz während der Segnung
Und wie das im Leben eines/r Feuerwehrmanns/-frau so ist, beim Verlassen der Kirche ging ein Alarm ein: Mehrere Personen im Aufzug am Bahnhof Gronsdorf feststeckend. Ein Einsatzwagen verließ sofort mit Blaulicht den Jagdfeldring, wurde aber noch schnell beim Vorbeifahren gesegnet. Die vier Wagen der Werksfeuerwehr und einer vom Landkreis München bildeten das Schlusslicht der roten Einsatzflotte in Haar.
Die Fortsetzung des Abends fand im großen Veranstaltungsraum in der Vockestraße statt. Die Abbiegespur an der Wasserburger Landstraße war voll besetzt mit abzweigenden Feuerwehr- und Besucherfahrzeugen.
Die Ansprachen und Ehrungen
Die Begrüßung der Gäste übernahm Vorstand Ludwig Kaltenberger. Er berichtete von 98 Einsätzen bis zum 01.05. dieses Jahres, was bedeutet, dass circa 6
Einsätze pro Woche gefahren werden. Der stellvertretende Landrat Ernst Weidenbusch erklärte in seiner Rede das Floriansprinzip: „Verschon mein Haus, zünde ein anderes an“. Früher wurde so gedacht, aber heute leben die Menschen, auch Dank der gut ausgebildeten Feuerwehr dieses Prinzip nicht mehr. Er freute sich, dass am 04.05. die Dienste der Floriansjünger geschätzt und geehrt werden und betonte, dass professionelle Hilfe keine Selbstverständlichkeit sei. Ein „Vergelts Gott“ richtete er an alle Freiwilligen.
Gabriele Müller hob in ihrer Ansprache hervor, dass nicht nur nette, kleine Einsätze gefahren werden, sondern dass Atemschutzeinsätze und große Brände (wie vor kurzem in Putzbrunn) fordern und die Bahnlinie für psychische und physische Belastung sorgt. Ein weiteres Fahrzeug sei in der Gemeinde in Planung. Sie richtete ihren Dank an die Familien und wünschte gesunde Rückkehr von den Einsätzen. „Die Gemeinde Haar ist stolz auf sie.“
Kreisbrandrat Josef Vielhuber sprach von erstmalig über 10.000 Einsätze im gesamten Landkreis im letzten Jahr. Grund war natürlich Sturmtief „Niklas“. Er freute sich über die gute Verbindung und Zusammenarbeit mit der FFW Haar seit mehr als 30 Jahren und bittet in dem Engagement nicht nachzulassen.
Der Kurzbericht von Thomas Schwinghammer beinhaltete die bisherigen Einsätze in 2016: Gesamt über 100, davon 39 im April, oft 3-4 Alarme gleichzeitig, viele Brände, 5 Bahnunfälle (im letzten Jahr nur 1).
… und zwei neue Motorsägen
Neben den aktiven wurden auch die langjährigen passiven, fördernden Vereinsmitglieder geehrt: Horst Dreier für 55 Jahre und Paul Wieser Senior für 50 Jahre. „Wir haben bestimmt schon 10 mal die Feuerwehr im Haus gehabt“, sagt Horst Dreier, „Ich unterstütze sie gerne“.
Und zum Abschluss spendierte der Verein für die technische Einheit noch ein gewünschtes neues Werkzeug, zwei so genannte Akku-Säbelsägen.
Die Ernennungen zum heutigen Tage:
Feuerwehrmann/-frau: Alexander Eyring, Alexander Schwarz, Claudia Schwanitz
Hauptfeuerwehrmann/-frau: Dr.Eva Bradac, Karen Eiser, Andres Kaltenberger
Die Ehrungen:
10 Jahre aktiver Dienst: Andreas Bitzer, Manuel Divoßen, Markus Hofmann, Fabian Limmer
20 Jahre aktiver Dienst: Doris Künig, Gerhard Schneider, Andreas Wilhelm
25 Jahre aktiver Dienst: Michael Witte
30 Jahre aktiver Dienst: Thomas Schwinghammer, Jörn Seifert
40 Jahre aktiver Dienst: Walter Böhm, Johann Linsmaier
20 Jahre Mitgliedschaft: Stefan Schirhakl
30 Jahre Mitgliedschaft: Karl-Heinz Schleifer, Andreas Sedlmayr, Peter Zaus
40 Jahre Mitgliedschaft: Otto Fritzmeier
45 Jahre Mitgliedschaft: Fritz Eggen, William Köbinger, Rudolf Künig, Reinhold Suckardt, Anton Kaltenhauser, Werner Laus, Helmut Prochazka, Sebastian Schwaiger
50 Jahre Mitgliedschaft: Werner Lechner, Helmut Margraf
55 Jahre Mitgliedschaft: Franz Wagner
65 Jahre Mitgliedschaft: Isidor Gaar
Weitere Impressionen des Abends (Fotos: B304):