Zweimal im Jahr haben bislang die Bürgerinnen und Bürger im gesamten Münchner Osten und bis weit in den Landkreis Ebersberg hinein in ihren Schränken und Kellern gestöbert, um große Kartons nach Haar in den Keller der Jagdfeldschule zu fahren, denn hier hat die Ungarnhilfe
gesammelt. Keine Sorge: Die Ungarnhilfe Haar sammelt immer noch, allerdings häufiger und an einem anderen Ort: Jeden Freitag im
Rückgebäude der alten Post in der Haarer Bahnhofstraße 3.
Schon jetzt scheinen die großen Hallen im Rückgebäude des ehemaligen Postgebäudes gut gefüllt. Doch Hermann Meyer, Leiter der Ungarnhilfe,
winkt ab:„ Das ist noch gar nix. Auf die Bevölkerung ist einfach Verlass–und die Hallen werden sich noch richtig füllen“, sagt er. Hier findet man
neben Kisten mit Stofftieren und Bekleidung auch Rollstühle, Küchengeräte oder verschiedene Möbel.
„In Ungarn wird wirklich fast alles gebraucht, mehr als sich die Meisten vorstellen können“, sagt Meyer. Er deutet auf einige Bilderrahmen, die an den Wänden platziert sind und die den ehrenamtlichen Helfern immer wieder zeigen, wofür sie ihre Stunden hier aufwenden: Wohnungen und Schulräume, in denen es am Nötigsten fehlt. Oder Badezimmer, die diese Bezeichnung noch nicht einmal verdienen. Drei bis viermal im Jahr
werden Transporte auf den Weg nach Ungarn geschickt, um die schlimmste Not in Krankenhäusern, Schulen, Kindergärten und Kinder-, Behinderten – und Altenheimen zu mildern und das schon seit 1990.
Mit dem Wechsel der Räumlichkeiten hat die Ungarnhilfe nun auch ihren Sammelmodus geändert: Statt wie bisher, nur in den Faschings-
und Herbstferien stehen die Helfer nun jeden Freitag jeweils von 15:00 bis 18:00 Uhr bereit, um die Spenden aus der Bevölkerung entgegen zu
nehmen. Begonnen wird damit am 12.Oktober. Die Termine stehen derzeit bis Ende März 2019 fest.
„Es gibt Wunschlisten aus den Einrichtungen, die wir besuchen. Insgesamt sammeln wir Textilien, Spielzeug, Schuhe, Teppiche und Haushaltsartikel. Wenn jemand Möbel abgeben will, soll er bitte mit uns telefonisch einen Termin vereinbaren. Und ganz wichtig: Bitte geben Sie nur das ab, was Sie auch selbst annehmen würden, also nichts, was eigentlich entsorgt werden müsste“, bittet Hermann Meyer.
Ebenso wichtig wie die Sachspenden sind allerdings auch die Geldspenden, denn auch wenn die insgesamt 44 Helferinnen und Helfer ehrenamtlich arbeiten, kosten die Transporte mit den Lastwagen doch jede Menge. „Ohne finanzielle Zuwendungen geht es tatsächlich nicht“, sagt Meyer. Schon im Jahr 2014 konnte der 200. Transport nach Ungarn starten, damit waren Sachspenden im Wert von etwa 12 Millionen Euro dorthin gebracht worden. Neben der Hilfe durch Güter ist im Laufe der vielen Jahre zwischen der Gründerin der Ungarnhilfe Christa Gebel eine tiefe menschliche Verbundenheit zu der ungarischen Bevölkerung entstanden. Auch Meyer spricht von Freunden, denen er hilft. Und der Münchner Osten hilft mit!
Spendenkonto: Liga-Bank München;
IBAN: DE58 7509 0300 0002 151995
Kennwort: MMSZ/Gebel
Terminvereinbarungen unter ungarnhilfe-haar@web.de oder telefonisch unter 089-20075012 (Anrufbeantworter–es wird zurückgerufen)
Wunschliste aus Ungarn:
Kindergarten und Schule wünschen sich Buntstifte, Wasser-, Deckfarben und Wachsmalkreiden, Scheren, Origami-Papier, Knete, Musikinstrumente für Kinder, Spielzeuge für draußen, einen großen Gummiball, Holzbausteine und Lego, einen Schattenspender für den
Sandkasten, Holzkisten und große Körbe für Spielzeug und Teppiche.
Ebenfalls benötig werden Textilwindel, Gummibetttücher, Inkontinent-Einlagen, Kinderhandtücher und Tischdecken für Kindertische. Wichtig
wären auch ein Staubsauger, Toaster, 20-Liter-Topf und doppelwandige Transporttöpfe, ein Wasserkocher, Wäscheschleuder, eine große
Schöpfkelle und Beilagen Löffel sowie 30 Trinkbecher.
Verwendung gäbe es auch für technisches Gerät: ein Kopiergerät,Laptops, Fernseher, Kühlschranke, Mikrowelle, Kaffeemaschine, Mixer,
Waschmaschine, Bügeleisen mit Bügelbrett, Entsafter, Sandwichtoaster, Bohrmaschine und Akkuschrauber, Rasenmäher (auch Traktor) und Flex. Es fehlt auch an Fahrrädern, Fußabstreifer, Gartenmöbel (auch Bänke), Stühlen, Wäscheständern, Vorhängen, Mülleimern, Geschirr, Rechen, Säge, Axt, Schaufel, Spaten und Metallleitern.