Gutachten rät von Einbahnstraße ab

von Leon Öttl

Würde die Einrichtung einer Einbahnstraße in der Zugspitzstraße in Vaterstetten für eine Verkehrsentlastung sorgen? Die Idee fällt immer wieder, unter anderem von Gemeinderat Roland Meier (FW) und Anwohnern. Der Vorschlag, der jetzt untersucht wurde: Die Bahnhofsstraße in Richtung Süden sowie die Zugspitzstraße in Richtung Osten zur Einbahnstraße umzugestalten. Dafür wurde eine Untersuchung beauftragt, die dem Bau- und Straßenausschuss vergangene Woche präsentiert wurde.

Aus Sicht der Verkehrsplaner ist die dauerhafte Einrichtung einer Einbahnstraße nicht sinnvoll. Untersucht wurden zwei Varianten: zum einen in der gesamten Bahnhofstraße und in der Zugspitzstraße in Richtung Möschenfelder Straße bis zur Ampel, zum anderen mit einer Einbahnregelung auf der Bahnhofstraße erst ab der Wendelsteinstraße (Höhe Sparkasse). Die „größere“ Variante fiel direkt durch: Die nördliche Bahnhofstraße würde zu sehr zusätzlich belastet werden und Autofahrer in Anwohnerstraßen ausweichen. 

Doch auch die „kleinere“ Variante erscheint aus Sicht der Planer nachteilhaft: Zwar würde sie den Verkehrsfluss an der Kreuzung der Zugspitz- mit der Möschenfelder Straße verbessern und die Verkehrssicherheit in schmalen Abschnitten erhöhen. Während der Verkehr in der Zugspitzstraße zwar um 25 bis 33 Prozent abnehmen könnte, stiege er in der Wendelsteinstraße um 40 bis 120 Prozent. Auch für Wachtelweg und Bahnhofstraße wurden höhere Verkehrszahlen berechnet. Da der Gegenverkehr fehlt, seien viele Autos dann schneller unterwegs. Zudem müsste die Buslinie 451 umgeplant werden, da der Halt vor dem Rathaus nicht mehr in beide Richtungen bedient werden kann. 

Die Ausschussmitglieder plädierten einstimmig dafür, die Einbahnstraßenregelung nicht weiter zu verfolgen. Ganz vom Tisch ist die sie jedoch nicht, denn im Zuge der Bauarbeiten für das Neubauprojekt nördlich des Bahnhofs wird die temporäre Einrichtung einer Einbahnstraße empfohlen. Die Erfahrungen aus dieser Phase könnten später für eine neue Beurteilung der Lage genutzt werden. 

Die angespannte Verkehrssituation rund um den Bahnhof wird voraussichtlich erneut im Dezember Thema im Ausschuss oder Gemeinderat sein: dann präsentiert die Verwaltung eine Untersuchung zur Parkraumbewirtschaftung.