Um 130 günstige Wohnungen im Nordwesten Vaterstettens zu bauen, sollen die Planungen dafür jetzt intensiv vorangetrieben werden. Das hat der Bauausschuss der Gemeinde auf seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Eigentlich war für das Bauland ein Gewerbegebiet vorgesehen gewesen.
Während im Nordwesten Vaterstettens im neuen Wohngebiet schon die ersten Neubürger einziehen, sollen jetzt auch am nordöstlichen Teil des Geländes, das eigentlich für ein kleines Gewerbegebiet vorgesehen war, weitere 130 Wohnungen entstehen, davon ein Drittel Sozialwohnungen und zwei Drittel sogenannte “preisgedämpfte” Miet- oder Genossenschaftswohnungen. In Höhe und Dichte soll die Bebauung ähnlich erfolgen, wie in den umliegenden Wohngebieten. Die bisher eingereichten Vorschläge des Planungsbüros bgsm München wurden vom Bauausschuss durchweg positiv bewertet. Favorit ist derzeit der Plan, mehrere Gebäude um zwei Höfe zu errichten. Kritik kam seitens der Gemeinderätin Maria Wirnitzer. Sie bemängelt, dass es im gesamten Wohngebiet keine Einkaufsmöglichkeiten gäbe. Die Planer stellen jedoch die Perspektive in Aussicht, an der Dorfstraße Läden anzusiedeln. Auch soll es ein Café oder eine Bäckerei geben.
Wo das ursprünglich geplante Gewerbe Vaterstettens nun hin soll, ist dagegen unklar. Auf Antrag der SPD wurde jedoch beschlossen, noch in diesem Jahr mit den Bauleitplanung für ein Gewerbegebiet im Norden zu beginnen. „Wir brauchen einen vernünftigen Firmenmix und dazu müssen auch kleinere und mittlere Betriebe angesiedelt werden“, fordern vor allem die Genossen.
In der Bauausschusssitzung verteidigte Vaterstettens Bürgermeister Georg Reitsberger die Planänderung. Man wolle weiterhin das Gewerbegebiet, jedoch sei eine parallele Planung beider Projekte nicht möglich, wobei der Bau der Sozialwohnungen nicht warten könne. Die Gemeinde ist seit diesem Monat im Besitz des gesamten 1,5 Hektar großen Grundstücks an der Dorfstraße und will nun schnell mit der konkreten Planung vorankommen, nicht nur, weil der Bedarf an bezahlbaren Wohnungen enorm ist. Um Fördermittel zu bekommen, müsse noch in diesem Jahr mit dem Bau begonnen werden, so Reitsberger.