Großes Interesse an St. Aegidius

von b304

Anlässlich des Tags des offenen Denkmals am vergangenen Wochenende, öffnete auch die romanische Kirche St. Aegidius ihre Türen. Das Interesse war groß und über 110 Besucherinnen und Besucher nahmen an den fachkundigen Führungen von Kirchenführer Gernot Roßmanith und Kreisheimatpfleger Rolf Katzendobler teil.
Dieses Jahr war auch der vom Förderverein St. Aegidius zurückerworbene Kirchenschatz zu bewundern. Die Figuren aus dem 15. Jahrhundert, geschnitzt aus Lindenholz, sind der Heilige Aegidius, Patron der Kirche, der heilige Dionysius, Patron von Schäftlarn, der heilige Benno, Patron von München, der heilige Nikolaus und eine Madonna mit Kind. Des Weiteren gehören dazu ein Kruzifix aus Zirbelholz aus dem 16. Jahrhundert, eine Strahlenmonstranz, ein Reliquienostensorium, ein Altarkreuz und ein barocker Münchner Abendmahlskelch mit Patene aus dem 18. Jahrhundert.

Die romanische Kirche St. Aegidius wurde 1173 durch Bischof Adalbert von Freising geweiht. Der imposante Sakralbau geht auf Bischof Otto und den Welfen Heinrich der Löwe zurück. Die Kirche liegt direkt an der ehemaligen Salzstraße und erzählt die Geschichte des Schäftlarner Bruderhofs, der hier ab 1158 entstand. In den 1960ern ist die Kirche weitgehend in ihren romanischen Ursprungszustand zurückversetzt worden und von 2003 bis 2013 erfolgte eine Restaurierung des Sakralbaus. Die Kirche ist die zweitälteste noch existierende romanische Kirche der Erzdiözese München.

(Foto: Rolf Katzendobler)