Das Haus in der Sofienstraße mit der Nummer vier gehört nur ihnen: den Kindern. So hatte es Tilli Lautenbacher in den 90er-Jahren verfügt, als sie das Gronsdorfer Siedlerhäuschen der Gemeinde Haar geschenkt hat. 1997 eröffnete die Gemeinde hier einen Kindergarten. Jetzt waren einige Zeit keine kleinen Füße mehr durch das gemütliche Haus getrappelt – doch nun kommen sie zurück.
Ein bisschen bunt ist es bereits – auch ohne Kinderzeichnungen an den Wänden. Das eine oder andere Kuscheltier wartet schon ungeduldig auf die kleinen Hände, die es aus ihrem Körbchen oder Schubladen ziehen. Bastelscheren stehen parat, Bücher sind einsortiert, die kleinen Stühlchen sind noch gestapelt im künftigen Essensraum. Und trotzdem ist in und um die Kindertagesstätte in der Gronsdorfer Sofienstraße eine Woche vor der Eröffnung noch jede Menge zu tun. Überall werkeln Menschen, es wird gegraben, gebaggert, geputzt, die letzten Bestellungen kommen an, der Sandkasten wird noch umgestaltet, das Spielgerät steht schon – denn der Countdown läuft, bis die ersten Kinder neugierig
die große gläserne Eingangstür aufdrücken werden.
Kindergarten startet jetzt, Krippengruppe folgt später
Sie sind freudig erwartet von der Kita-Leiterin Elma Carkic und ihren Kolleginnen Zdenka Soskova und Nicole Stockbauer. Das Sofienstraßen-Kindergarten-Team, bezieht mit 16 Kindern ab drei Jahren das obere Stockwerk. Die zwölfköpfige Krippengruppe, die dann im Erdgeschoss spielen, singen und Spaß haben wird, kann erst zu einem späteren Zeitpunkt starten – denn dort ist das Personal noch nicht komplett. Die Plätze für die Kinder sind allerdings bereits alle belegt – in der ganzen Kita. Mit der Sofienstraße hat Gronsdorf jetzt zwei gemeindliche Einrichtungen für Kinderbetreuung vor Ort: Der Neubau in der Heimgartenstraße wurde bereits im September 2020 von den Kleinen erobert.
Obstkorb für den Endspurt
Damit alle den Endspurt gut und gesund überstehen, hatte Bürgermeister Andreas Bukowski einen großen Vitaminkorb mit viel Obst bei der „Noch-Baustelle“ vorbeigebracht. Einer der Fleißigen ist Norman Jatho aus der Bautechnik im Rathaus: Er hat federführend die Planung, den Umbau und die Renovierung geleitet. Alles hell und freundlich, Toiletten, Waschbecken und Garderoben selbstverständlich in der richtigen Höhe und ausgeklügelte Lichtkonzepte in Gruppen- Schlaf- und Toberäumen – so hat er geplant.
Ölgemälde bekommt Ehrenplatz
Das Team vor Ort ist schon einmal begeistert, die Kinder werden das Haus dann auf Herz und Nieren prüfen. So hätte es sicher auch Tilli Lautenbacher gefallen. Noch steht das Ölgemälde, von dem seit jeher die im Jahr 2004 verstorbene Wohltäterin auf die Kinderschar herablächelt, gut verwahrt im Abstellraum. „Aber wir wollen das Bild wieder im Treppenhaus platzieren“, verspricht Elma Carkic. Damit die Kinder die freundliche Oma auch immer sehen können – denn Tilli gehört hier einfach dazu.