Motocrossfahrer sind laut und stören die Nachbarschaft – das mag für viele Renngelände in Deutschland gelten. Und auch in Grasbrunn gab es vor rund 20 Jahren Befürchtungen dieser Art. Wie laut die Grasbrunner Motocrossfahrer tatsächlich sind, hat sich gezeigt, als der Grasbrunner Gemeinderat eine Verlängerung der seit 20 Jahren existierenden Betriebsgenehmigung für das Gelände beschließen sollte. Kein einziger der 20 Gemeinderäte wusste überhaupt, dass es dieses Gelände gibt.Es gibt sowohl das Gelände, wie auch die Fahrer, die es nutzen. Mindestens zweimal die Woche kommen sie zum Motocrossfahren, und ab und zu finden auch Rennen statt.
Motocrossfahren erfordert viel Körperbeherrschung und Geschicklichkeit, daher ist ein regelmäßiges Training wichtig. So gesehen ist das Kiesabbaugebiet zwischen der Autobahn und dem südwestlichen Ende von Grasbrunn geradezu ideal, zumal die Kiesaufschüttungen bei der Kiesförderung eine natürliche Lärmschutzwand bilden.
Das freut auch Nick Kautschor aus Steinhöring, der auf dem Gelände des 1. Münchner Trialclubs seine Runden dreht. Obwohl er erst acht Jahre alt ist, bereitet ihm keine noch so steile Strecke mit schwierigsten Hindernissen Probleme. Scheinbar mühelos kurvt er durch das Gelände – konzentriert und doch mit Leichtigkeit. Zu diesem Einzelfahren gehört aber doch die Gemeinschaft, denn meist kommen die Fahrer nicht alleine zum Training, sondern bringen andere Fahrer und vor allem die Familie mit.
Übrigens haben die Grasbrunner Gemeinderäte die Betriebsgenehmigung einstimmig erteilt. Denn gestört fühlt sich offensichtlich niemand.