Die Planungen für das Geothermievorhaben schreiten voran. Am Donnerstag beschloss der Vaterstettener Gemeinderat, Baurecht nahe der Autobahnraststätte zu schaffen. Das Grundstück, das sich an der Kreisstraße zwischen dem Kreisverkehr im Vaterstettener Norden und Weißenfeld, genauer zwischen Stichstraße zum Hundesportverein und Raststätte sowie dem Erdbeerfeld, befindet, wurde von der Gemeinde erworben, wie in der Sitzung bekannt gegeben wurde.
Noch im September soll eine GmbH gegründet werden, die für die Förderung der Erdwärme zuständig sei und diese an das Kommunalunternehmen verkauft. In der Sitzung würden Möglichkeiten zur Finanzierung aufgezeigt, so Bürgermeister Spitzauer.
Nutzbare Wärme aus der Tiefe vor Ort könnte dann 2026 erstmals ins Wärmenetz eingespeist werden, sollte der Plan klappen. Die Ortsteile Vaterstetten und Baldham sollen vollständig angeschlossen werden. Ob auch andere Gemeinden angeschlossen werden, ist noch offen. In der Gemeinde Grasbrunn bekannte sich der Gemeinderat Ende Juli einstimmig zu einer Beteiligung an einer interkommunalen Bohrgesellschaft. Anders als in Vaterstetten existieren in Grasbrunn aktuell keine geeigneten Netzstrukturen zur großflächigen Verteilung der durch Tiefengeothermie gewonnenen Wärme. Es bestehen jedoch mehrere kleine Wärmenetze, beispielsweise in den Winklergründen oder beim geplanten Zusammenschluss kommunaler Liegenschaften rund um die Grundschule in Neukeferloh. Der Ausbau des Wärmenetzes in Grasbrunn soll über eine eigene Netzgesellschaft der Gemeinde vorangetrieben werden. Nun wird eine Machbarkeitsstudie durchgeführt und den Grasbrunner Gemeinderäten Ende des Sommers vorgestellt werden. Die Studie hat das Ziel, der Gemeinde einen groben Fahrplan für den Netzaufbau aufzuzeigen und mittels einer Wirtschaftlichkeitsberechnung eine Investitionsentscheidung zu ermöglichen. Erst nach einem weiteren Beschluss steht fest, ob sich Grasbrunn beteiligen wird. Ebenfalls mit ans Netz gehen könnten Haar und Zorneding. Beide Gemeinden zeigten Interesse.