Gemeinde legt Wildblumenwiesen an

von Catrin Guntersdorfer

In den kommenden Monaten werden in der Gemeindegebiet Grasbrunn Grün- und Kreisverkehrsflächen mit Wildblumenmischungen angelegt. Mit diesem Projekt möchte die Gemeinde einen Beitrag leisten, das Ökosystem zu verbessern und wichtigen Artenraum zur Verfügung zu stellen. Dafür stellt der Landkreis München kreisangehörigen Gemeinden spezielle
Saatmischungen zur Verfügung. Der Landkreis München gehört zu den wachstumsstärksten und am dichtesten besiedelten Regionen Bayerns. Nicht zuletzt aufgrund des Siedlungswachstums und des Strukturwandels in der Landwirtschaft ist seit Jahren auch hier ein deutlicher Rückgang an Arten und ihren Lebensräumen festzustellen.
Insekten sind die artenreichste Gruppe aller Organismen in Deutschland. Rund 70 Prozent aller Tiere sind Insekten. Sie leisten einen unverzichtbaren Beitrag für unsere Öko- und Agrarsysteme sowie zur Schädlingsbekämpfung. Vier Fünftel der bei uns heimischen Nutz- und Wildpflanzen sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen. Ein Rückgang hat weitreichende Folgen nicht nur für die Bestäubung und für die Böden. Das gesamte Ökosystemnetz droht zu zerreißen. Vögel und Fledermäuse verlieren ihre Nahrungsquellen und sind durch den Insektenrückgang in ihrem Bestand gefährdet. Letztendlich wird auch der
Mensch durch die Auswirkungen des Insektensterbens bedroht. Viele Insektenarten kommen nur in bestimmen Ökosystemen vor und haben ganz spezielle Nahrungsansprüche. Finden sie ihre Nahrungspflanzen nicht mehr vor, verschwinden sie. Aber
auch wenig wählerische Arten gehen allgemein zurück. Durch die Aussaat artenreicher Blühmischungen aus alteingesessenen, also an Ort und Stelle entstandenen Pflanzenarten (sogenannte autochtone Arten), sollen auf freien Grünflächen Wildbienen und Co. gezielt gefördert werden.

Die Bienen sind inzwischen vom Aussterben bedroht!