Freude in Haar: Gemeinde zur Stadt ernannt

von b304

Bis zur offiziellen Urkundenverleihung wird es zwar noch ein bisschen dauern, aber jetzt ist es raus: am gestrigen Montag (2.September) erhielt Haars Bürgermeister Dr. Andreas Bukowski den positiven Bescheid aus dem Bayerischen Innenministerium, dass dem Stadtantrag der Gemeinde Haar stattgegeben wurde. Haar darf sich nun Stadt nennen. „Ein toller Erfolg für Haar“, freut sich Bürgermeister Bukowski, „und eine würdevolle Auszeichnung für die Entwicklung der Gemeinde in den letzten 100 Jahren“.
Damit ist Haar, nach Garching und Unterschleißheim, die dritte Kommune im Landkreis, die vom Innenministerium zur Stadt erhoben wird.
Die Vorbereitungen zur offiziellen Titelverleihung laufen und die Freude ist riesig. „Die Stadtwürde ist für unsere mit aktuell 25.015 Einwohnern recht große Gemeinde ein enormer Imagegewinn – auch im Hinblick auf die derzeit laufenden Anstrengungen zu mehr Gewerbeentwicklung“, sagt Bukowski.
„Unsere Gemeinde hat sich die Ernennung redlich verdient. Ich bedanke mich recht herzlich bei allen Beteiligten, insbesondere bei Ute Dechent und Alicia Frey, die verwaltungsseitig den Stadtantrag inhaltlich erarbeitet haben, sowie bei unserem Landrat Christoph Göbel und unseren Abgeordneten Florian Hahn, MdB und Maximilian Böltl, MdL für die Unterstützung unseres Antrags.“
Haar ist seit Juli 2023 stadtklar
Bereits im Juli 2023 hatte die Gemeinde auf Beschluss des Gemeinderats offiziell einen umfangreichen Antrag beim Landratsamt eingereicht, um die Stadtwürde zu erhalten. (B304.de berichtete) Doch die zuständigen Behörden nahmen sich zunächst Zeit und prüften gründlich. Schließlich werden gerade im Raum München, Stadtrechte nicht leichtfertig vergeben. Nach Stellungnahmen vom Landratsamt, der Regierung von Oberbayern und dem Hauptstaatsarchiv kam aber dann auch die letzte Instanz, das Bayerische Innenministerium, zu dem Ergebnis, dass die städtische Entwicklung in Haar sich deutlich von der Entwicklung anderer Gemeinden abhebt. Nicht zuletzt als großer Klinikstandort mit einem landesweit einzigartigen Campus für seelische Gesundheit.
Termin für Verleihung der Stadtwürde steht noch aus
Bis zur offiziellen Überreichung der Urkunde zur Stadterhebung bleibt erstmal alles beim Alten. In den kommenden Tagen wird sich der Haarer Bürgermeister mit dem Innenministerium bezüglich eines geeigneten Termins abstimmen. Erst ab dem Tag der Verleihung darf sich Haar offiziell „Stadt“ nennen.
Was sich dann ändert
Für die Haarer Bürgerinnen und Bürger wird sich erstmal kaum etwas ändern. Alle Dokumente der Gemeinde Haar sowie die von der Gemeinde Haar ausgestellten Ausweise behalten natürlich Ihre Gültigkeit und müssen nicht aktualisiert oder neu ausgestellt werden. Aus dem Gemeinderat wird zwar ein Stadtrat, aber ansonsten bleibt vieles wie gehabt: Die Münchner Vorwahl bleibt ebenso erhalten wie das Autokennzeichen und auch der Bürgermeister verdient nicht mehr, denn die Besoldung richtet sich beim Bürgermeisteramt nach der Einwohnerzahl.
Lediglich in der Außendarstellung wird sich einiges ändern: aus den Gemeindewerken werden beispielsweise die Stadtwerke, aus der Bücherei wird die Stadtbücherei und auch im Briefkopf, auf den Siegeln und beim ein oder anderen Ortsschild wird es Anpassungen geben. Das alles aber in kleinen Schritten und gut vorbereitet.
Auch wenn sich verhältnismäßig wenig ändert, ist der Titel „Stadt“ eine besondere Würdigung für das Angebot, die Struktur und die Bedeutung einer Kommune in ihrer Region. Und: Stadt macht attraktiv – für die Menschen, für die Wirtschaft, für die Kultur und für Unternehmen. Erste Reaktionen und Glückwünsche aus Politik und Gesellschaft erreichten die Gemeinde Haar bereits:

Franz Podechtl, Vorstandsvorsitzender der Kliniken des Bezirks Oberbayern (kbo): „Unser kbo-Isar-Amper-Klinikum ist mit seinem Campus für seelische Gesundheit seit fast 120 Jahren ein fester Teil von Haar. Wir gratulieren der Gemeinde Haar und dem Ersten Bürgermeister Dr. Andreas Bukowski zur Stadterhebung und freuen uns, wenn die Kliniken des Bezirks Oberbayern einen kleinen Beitrag zu diesem freudigen Ereignis leisten konnten.“
Christoph Göbel, Landrat des Landkreises München: „Haar wird nun also die dritte Stadt in unserem Landkreis. Haar bekennt sich damit zur besonderen Lage und Rolle unmittelbar an der Grenze zur bayerischen Landeshauptstadt München. Ich gratuliere dazu aufs Herzlichste und freue mich, dass Landkreis und künftig die Stadt Haar gemeinsam weiterhin so erfolgreich dafür Sorge tragen, dass
Wohnen, Leben und Arbeiten im östlichen Landkreis München einen besonderen Wert haben.“
Florian Hahn, Mitglied des deutschen Bundestags: „Das sind tolle Nachrichten für Haar und den Landkreis München! Glückwunsch an den engagierten Bürgermeister und seinen Gemeinderat.
Das stärkt auch die Gemeinde gegenüber der manchmal übergriffigen Landeshauptstadt. Ich freue mich, hierbei vielleicht ein wenig unterstützt haben zu können.“
Maximilian Böltl, Mitglied des bayerischen Landtags: „Ein toller Erfolg für Andreas Bukowski und sein Team. Vor allem bei der Wirtschaftsförderung kann dieser Imagefaktor den Standort stärken.“
Dr. Ulrich Leiner, Zweiter Bürgermeister der Gemeinde Haar: „Als Zweiter Bürgermeister freue ich mich sehr, dass unser Haar bald das Stadtrecht erhalten wird. Städte waren seit jeher weltoffene Orte der
Freiheit und der Bürgerrechte; Plätze an denen sich Menschen unterschiedlicher Herkunft und Überzeugung trafen und zum Wohl ihres Gemeinwesens zusammenarbeiteten. Möge Haar in diesem Geiste wachsen und gedeihen.“ Dr. Ansgar Sommer, Vorsitzender des Gewerbeverbands Haar-Trudering: „Im Namen des Vorstandes und aller Mitglieder des Gewerbeverbandes Haar – Trudering gratulieren wir zu dem positiven Bescheid des Innenministeriums zur Benennung „Stadt Haar“. Der Weitblick und das Engagement haben sich gelohnt. Das wird in der Wahrnehmung und Positionierung auch unseren Unternehmen guttun, das Bewusstsein der Haarer Unternehmen schärfen und sich positiv auf die notwendige Gewerbeentwicklung auswirken. Und es stärkt den gemeinsamen Auftritt.“

1. Bürgermeister Dr. Andreas Bukowski und Alicia Frey, Leiterin des Amts für Innovation, Wirtschaftsförderung und zentrale Dienste, mit dem Stadtantrag in Kompaktform (Foto: Gemeinde Haar)