In den vergangenen 30 Jahren „haben wir im Katastrophenschutz nicht viel gemacht“, räumte Vaterstettens Bürgermeister Leonhard Spitzauer (CSU) jüngst ein. Allerdings hätten die Aufgaben in der Vergangenheit auch hauptsächlich in der Bewältigung von Umweltkatastrophen bestanden. Dies habe sich durch den Krieg in der Ukraine verändert – so sei beispielsweise ein Blackout deutlich wahrscheinlicher geworden, referierte der Rathaus-Chef in der Hauptausschusssitzung. Der jetzt vorgestellte Zwischenstand eines Katastrophenschutzplanes sieht die Einrichtung sogenannter Leuchttürme (Rathaus und Grundschule Brunnenstraße) vor. Hier könnten Bürger Notrufe abgeben sowie Informationen, Seelsorge und Hilfe erhalten – etwa bei der Kühlung von Medikamenten. Möglich mache dies eine Notstromversorgung des Rathauses, die noch in diesem Jahr einsatzbereit sein soll. Als zusätzliche Anlaufstellen dienen die gemeindlichen Feuerwehrgerätehäuser. Die Karlheinz-Böhm-Schule am Hans-Luft- Weg in Vaterstetten stehe zur Notversorgung der Bevölkerung bereit. Die Essensversorgung könne in der Mensa erfolgen, die Unterbringung in der Turnhalle. Durch die Grundwärme des Schwimmbeckens unter der Halle käme man mehrere Tage ohne Heizung aus. Doch der überarbeitete Katastrophenschutzplan macht auch Anschaffungen nötig, etwa den Kauf eines Notstromaggregats. Ein System für Durchsagen wurde bereits beschafft. Genauso wie ein Hausmeisterfahrzeug mit Verbrennungsmotor, um im Krisenfall nicht auf Strom angewiesen zu sein. Auch die „Amtstafeln erleben ein Revival“, so Spitzauer. Der zuständige Referent für Feuerwehren und Katastrophenschutz, Albert Wirth (CSU) sagte im Anschluss an die Ausführungen: „Wir sind uns dessen bewusst, dass wir für die Sicherheit von 26.000 Bürgern verantwortlich sind.“ Für den Notfall wolle man gerüstet sein. Im Vergleich zu anderen Gemeinden im Landkreis sei man „sicherlich nicht schlecht aufgestellt“.
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