Wenn ein geliebtes Haustier verstirbt, ist es nicht erlaubt, es einfach im eigenen Garten zu begraben. Diese Regelung dient vor allem dem Schutz des Grundwassers. Viele Tierliebhaber sehnen sich aber nach einem Ort, wo sie um ihren tierischen Wegbegleiter trauern können. Bestatter Wolfgang Müller, der in der Nähe von Erding auf 2.000 Quadratmetern einen Tierfriedhof leitet, kann ein (trauriges) Lied davon singen. „Für viele ist das Haustier ein echtes Familienmitglied. Es gibt Menschen, die kommen seit 20 Jahren einmal in der Woche hierher, um einem verstorbenen Tier zu gedenken.“ Bei aller Ernsthaftigkeit muss Müller aber auch schmunzeln: „Wir haben hier einen Papagei bestattet, der hat bereits drei Ehemänner überlebt!“ Auch Müllers eigener „Herzenshund“, wie er ihn liebevoll nennt, ist hier begraben. Der Tierfriedhof liegt zwischen München Ismaning und dem Flughafen, direkt an der Haltestelle der S-Bahn S 8 Hallbergmoos, so dass ihn auch Menschen ohne Auto problemlos erreichen können. Übrigens: Wie beim Menschen gibt es auch bei Tieren die Wahl zwischen einer Feuer- oder Erdbestattung. Die Grundpachtzeit pro Grab beträgt in der Regel zwischen 3 und 10 Jahren, eine Verlängerung ist jederzeit möglich. Es gibt Tiersärge und Urnen in verschiedenen Größen, Grabumrandungen und Grabsteine. Alternativ können die Tiere gehüllt in ein Leinen- oder Baumwolltuch beerdigt werden. Für Grabbesitzer ist der Tierfriedhof grundsätzlich immer geöffnet, denn diese bekommen einen eigenen Schlüssel für das Eingangstor.
Weitere Infos: ▸ www.tierfriedhof-muenchen.de