Etwas über zwei Monate hatte die Gemeinde Vaterstetten einen der ohnehin knappen Stellplätze vor dem Geschäft „Art & Deco“ an der Karl-Böhm-Straße 93, durch eine sogenannte „Fahrradflunder“ ersetzt. Die mobile Abstellanlage in Größe einer Parklücke bietet Platz für bis zu 10 Räder und wurde dort – gegenüber der Fahrradstellplätze am Baldhamer Bahnhof – aufgestellt, um zu testen, ob es an dieser Stelle Bedarf für eine dauerhafte Anlage gibt. Warum ausgerechnet dieser Standort für den Test ausgewählt wurde und nach welchen Kriterien, hat uns die Gemeindeverwaltung nicht beantwortet. Die B304.de Redaktion passiert diese Stelle mehrmals täglich und zu unterschiedlichen Tageszeiten, wir haben im gesamten Test-Zeitraum drei abgestellte Fahrräder beobachtet. Das Angebot sei „durchaus angenommen“ worden, lautet dagegen die Bilanz von Vaterstettens Bürgermeister Leonhard Spitzauer (CSU), der sich ebenfalls auf stichprobenartige Beobachtungen beruft – und auf „sehr positives Feedback aus der Bevölkerung“. Kritik habe es nicht gegeben, bzw. wurde nicht an die Gemeindeverwaltung herangetragen. Man hätte natürlich auch einfach mal die Gastronomie und die Geschäftstreibenden vor Ort befragen können. Ob an der Stelle dauerhaft Fahrradstellplätze entstehen werden, ist aber noch nicht entschieden. Klar ist: Fünf Bügel für zehn Fahrräder sind aus Sicht der Mobilitätsmanagerin der Gemeinde zu viel. „Sinnvoll“ wären laut Bürgermeister zwei Bügel für vier Fahrräder. Die Flunder wurde von der sogenannten „OstAllianz“ angeschafft, einem Zusammenschluss mehrerer Gemeinden im Münchner Osten. Alle Mitglieder können die Plattform leihen. Im September soll die Plattform nach Haar umziehen. Dort hat der Bürgermeister übrigens einen Stellplatz-Vorschlag gemacht und diesen bei den Bürgern zur Diskussion gestellt.