Flüchtlingsunterkunft bleibt Thema

von b304

Nachdem das italienische Restaurant „DaVinci“ und das „Cosima-Hotel“ Ende April ausziehen mussten, steht das Gebäude an der Bahnhofstraße 23 in Vaterstetten leer. Wie es jetzt weitergeht? Die Regierung von Oberbayern könnte sich das Gebäude als Flüchtlingsunterkunft vorstellen und verhandelt bereits seit 1,5 Jahren mit dem Eigentümer. Ausgang nach wie vor offen. Zwischenzeitlich hat Bürgermeister Leonhard Spitzauer einen Alternativ-Standort am Föhrenweg ins Spiel gebracht. Doch ein Regierungssprecher teilt uns ungeachtet dessen mit: „Eine Anmietung dieses Objekts liegt nach wie vor im Bereich des Möglichen.“

Aufgrund der unmittelbaren Nähe zur Wendelsteingrundschule und auch zum Ortszentrum halten
Bürgermeister Leonhard Spitzauer sowie Landrat Robert Niedergesäß, beide CSU, das Gebäude an
der Bahnhofstraße 23 als Standort für eine Flüchtlingsunterkunft für ungeeignet und lehnen die
Unterbringung dort ab. Stattdessen schlägt die Gemeinde Vaterstetten das Grundstück in der unmittelbaren Verlängerung der bestehenden Übergangseinrichtung am Föhrenweg nahe des Wertstoffhofs vor.

„Derzeit befindet sich das Landratsamt Ebersberg in Verhandlungen mit den Eigentümern. Die Unterkunft wird bis zu 150 Betten umfassen und in Containerbauweise errichtet werden“, heißt es dazu wörtlich in einer Pressemitteilung der Gemeinde. Gleichzeitig heißt es: „Die Entscheidung über die Anmietung des ehemaligen Hotels Cosima zur Unterbringung von Geflüchteten ist noch nicht erfolgt. Ob es tatsächlich dazu kommen wird, hängt von verschiedenen Umständen ab, die aber für sich genommen noch nicht spruchreif sind“, so ein Sprecher der Regierung von Oberbayern. Auf unsere Nachfrage zum Alternativ-Standort am Föhrenweg bekommen wir keine Antwort. Stattdessen heißt es: „Fest steht, dass auch im Landkreis Ebersberg nach wie vor Bedarf an neuen Unterkunftsplätzen besteht.“ Die Bahnhofstraße ist also trotz vorgeschlagenem Alternativstandort noch nicht vom Tisch.

Anwohner äußern Bedenken

Jetzt stehen zwei Standorte für die Flüchtlingsunterkunft in der Diskussion – beide an Stellen, die von einigen Bürgern als nicht ideal angesehen werden. Einige Anwohner kritisieren insbesondere, dass bei der Bewertung offenbar mit zweierlei Maß gemessen wird: Während die Nähe des Gebäudes an der Bahnhofstraße zu sensiblen Einrichtungen wie Grundschule und Ortszentrum als problematisch eingeschätzt wird, werden die angrenzenden Wohngebiete und Kindergärten am Föhrenweg weniger berücksichtigt. “Uns drängt sich der Verdacht auf, dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird!”, schreibt uns beispielsweise eine Vaterstettenerin.

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