Ziehen Flüchtlinge ins ehemalige Hotel Cosima in der Vaterstettener Bahnhofsstraße, Ecke Wendelsteinstraße? Nein, zumindest wenn es nach Bürgermeister Leonhard Spitzauer und Landrat Robert Niedergesäß geht. Die beiden CSU-Politiker haben der Bezirksregierung einen alternativen Standortvorschlag unterbreitet. Untergebracht werden sollen die Flüchtlinge nahe des Wertstoffhofs.
Das Grundstück liegt in der unmittelbaren Verlängerung der bestehenden Übergangseinrichtung am Föhrenweg. Derzeit befindet sich das Landratsamt in Verhandlungen mit den Eigentümern. Die Unterkunft wird bis zu 150 Betten umfassen und in Containerbauweise errichtet werden, der Vertrag soll für fünf Jahre geschlossen werden.
Wie berichtet, befand sich die Regierung von Oberbayern längere Zeit in Verhandlungen mit dem Eigentümer des Gebäudes an der Bahnhofstraße 23 – bisher Standort des Restaurants Da Vinci und des Hotels Cosima – über dessen mögliche Anmietung als Flüchtlingsunterkunft. Aufgrund der unmittelbaren Nähe zur Grundschule und auch zum Ortszentrum hatten Bürgermeister und Landrat diesen Standort als ungeeignet bewertet und die Unterkunft dort abgelehnt, wie die Gemeinde in einer Pressemitteilung kommuniziert.
In Haar wurden Flüchtlinge in einem Hotel nahe des Freibads untergebracht. Bürgermeister Andreas Bukowski (CSU) zeigte sich darüber in der gestrigen Bürgerinfo alles andere als begeistert: die Anmietung durch die Regierung sei „nicht die feine englische Art“, so Bukowski.
In Vaterstetten soll es nun angeblich anders laufen: „Uns ist wichtig, dass wir eine sozialverträgliche und praktikable Lösung finden, die sowohl den Anforderungen der Flüchtlingsunterbringung gerecht wird als auch den Interessen der Bürgerinnen und Bürger Rechnung trägt“, betonen Erster Bürgermeister Leonhard Spitzauer und Landrat Robert Niedergesäß. Die Gemeinde Vaterstetten wird weiterhin eng mit dem Landratsamt und den Eigentümern zusammenarbeiten, um zeitnah zu einer tragfähigen Lösung zu kommen, heißt es aus dem Rathaus.