Die Landkreise bereiten sich vor: Zusammen mit Bund und Land wollen sie humanitäre Soforthilfe leisten und Flüchtlinge aus der Ukraine aufnehmen. Am gestrigen Dienstag (28.02.) stellte Grasbrunns Bürgermeister Klaus Korneder in Abstimmung mit der Grundschulleitung und den beiden Feuerwehrkommandanten dem Landratsamt München das alte Schulturnhallengebäude an der Leonhard-Stadler-Straße in Neukeferloh als rasch umzusetzende Sofortmaßnahme zur Unterbringung geflüchteter Menschen aus der Ukraine zur Verfügung, sollte diese benötigt werden. „Unsere alte Turnhalle als vorübergehende Unterkunft anzubieten ist nur ein Stück des Ganzen, doch wir sind aufgerufen, unsere Solidarität zu leben und mit allen Möglichkeiten zu helfen“, so Korneder.
Und auch in Haar will man helfen: Bürgermeister Dr. Andreas Bukowski hat bereits am Freitag über die sozialen Medien dazu aufgerufen, Unterkünfte zu melden. „Die Bilder von Frauen und Kindern, die ihr Land, ihre Familien verlassen, um sich in Sicherheit zu bringen, erschüttern. Sie lösen aber auch eine große Hilfsbereitschaft aus, das ist großartig“, bedankt sich der Rathaus-Chef. Mehr als 20 Haarerinnen und Haarer haben dem Rathaus-Chef spontan noch am Wochenende geschrieben und Zimmer angeboten, so das Rathaus, das alle Wohnungsangebote an das Landratsamt weitergeleitet hat. Dort ist ein Krisenstab Ukraine eingerichtet worden, der Unterkünfte sucht und private Angebote sammelt. “Wir sind im Austausch mit dem Landratsamt”, berichtet der Haarer Bürgermeister. “Aktuell wissen wir noch nicht, wie viele Menschen zu uns in den Landkreis und speziell nach Haar kommen werden, deshalb können wir vorerst weder Sach- noch Geldspenden annehmen.”
Um im Notfall schnell handlungsfähig zu sein, hat das Rathaus eine Taskforce berufen. Silvia Estermann und Kerstin Onwuama werden die Hilfe vor Ort in Haar koordinieren, so das Rathaus auf seiner Homepage. Dazu sind sie in Kontakt mit Institutionen, den Kirchen und Vereinen. “Vorerst suchen wir vor allem Frauen und Männer, die die urkrainische Sprache beherrschen und als Dolmetscher zur Verfügung stünden”, sagt Silvia Estermann, die das Gesundheits- und Notfallmanagement der Gemeinde Haar verantwortet. Muttersprachler und Menschen, die den Geflüchteten im Alltag helfen wollen, schreiben bitte an ukraine@gemeinde-haar.de.
Und der Landkreis München ruft die Bevölkerung auf, sich bei der zentralen Meldestelle unter der E-Mail-Adresse koordinierungsstab-ukraine@lra-m.bayern.de zu melden, wenn Platz zur Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine, sei es in Privathäusern, Wohnungen oder anderen geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten, zur Verfügung steht. In der Meldestelle werden die Angebote gebündelt.
Wer im Landkreis Ebersberg Räumlichkeiten zur Verfügung stellen kann, sei es in Privathäusern, Wohnungen oder anderen geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten, kann sich ab sofort unter der E-Mail-Adresse ukraine@lra-ebe.de melden. Dort werden alle Angebote, die erfreulicherweise auch jetzt schon gemeldet werden, gesammelt und überprüft.