Fit wie eh und je

von Catrin Guntersdorfer

Ihren 101. Geburtstag hat Emma Eglseer aus Vaterstetten am vergangen Sonntag wieder im großen Kreis ihrer Familie gefeiert. Auch diesmal ließ es sich die rüstige Dame nicht nehmen, bei einem Restaurantbesuch, ihre Lieben zum Ehrentag zu versammeln. Selbst ein Oberschenkelhalsbruch, den sie sich vor knapp einem Jahr zugezogen hatte, konnte die rüstige Seniorin nicht aus der Bahn werfen. „Nur widerwillig und mit viel Überzeugungskraft hat sie sich im Februar nach einem Sturz ins Krankenhaus einliefern lassen“, erinnert sich Tochter Helga Steinberger, die mit ihren Mutter zusammen in einem Haus wohnt, zurück. „Aber schon wenige Stunden nach der Operation kam ein Anruf von ihr, dass ich ihren Rollator vorbeibringen soll.“

Ein Tipp: “Lange schlafen!”

Dank Reha und eisernen Willens ist Emma Eglseer jetzt wieder so fit, dass sie fast wie vor dem Sturz laufen und auch regelmäßig ihr Gymnastikprogramm absolvieren kann. „Eigentlich geht es mir gut. Ich leider nur an der Schlafkrankheit“, erzählt die 101-Jährige stolz und lacht. „Ich kann abends um 10 ins Bett gehen und bis morgens um halb Elf schlafen.“ Auch einen zweistündigen Mittagsschlaf gönnt sich die Seniorin gerne, die noch immer keine Brille zum Zeitung lesen benötigt und regelmäßig ihr Gehirn mit dem Lösen von Kreuzworträtseln trainiert. „Nur die Ohren machen nicht mehr ganz so mit wie früher“, weiß Tochter Helga zu berichten. „Dafür nimmt die Mama aber so gut wie keine Medikamente, außer einer Vitamin-D-Tablette pro Woche.“

Der Schnellstart ins Leben

Dass Emma Eglseer zäh ist, zeigte sich bereits bei ihrer Geburt am 12. Januar 1924. Emmas Mutter, die damals in Salzburg lebte und arbeitete, brachte ihr Kind mitten auf der Getreidegasse zur Welt – in einer kurzen Arbeitspause, bei Eiseskälte. Kurz darauf, arbeitete die Mutter weiter. Sieben Geschwister hatte Emma insgesamt, ihre letzte Schwester ist im vergangenen Jahr mit 96 Jahren verstorben. Die Familie zog von Salzburg nach München – dort lernte Emma Eglseer auch ihren Mann Hans kennen, mit dem sie bis zu seinem Tod vor 25 Jahren glücklich verheiratet war. 1998 zog sie nach Vaterstetten, wo sie bis heute mit ihrer Tochter Helga wohnt und inzwischen vier Enkel sowie elf Urenkel hat. Noch immer besucht sie egelmäßig einen Seniorentreff in der Kirche Maria Königin in Baldham, um in Kontakt mit Bekannten zu bleiben. Auch wenn Emma hier inzwischen bei Weitem die älteste Teilnehmerin ist, möchte sie die Treffen in Zukunft nicht missen und hat sich vorgenommen, noch einige zu besuchen.

Ab dem 100. Geburtstag kommen Gemeinde und Landkreis jährlich zum Gratulieren vorbei und so konnte sich Emma Eglseer an ihrem 101. Geburtstag über Glückwünsche von Vaterstettens 2. Bürgermeisterin, Maria Wirnitzer (hinten li.) und von Georg Reitsberger als stellvertretenden Landrat freuen. Natürlich wurde auch mit Tochter Helga (hinten re.) auf den außergewöhnlichen Geburtstag angestoßen. (Foto: Catrin Guntersdorfer/B304.de)