Großen Widerstand gab es, als die Post im Jahr 2006 die Schließung der Baldhamer Filiale ankündigte – 6100 Unterschriften, Protest und eine Petition sorgten für den Erhalt des Standorts. Nun, gut 17 Jahre später, wird die Filiale, die inzwischen von der Postbank betrieben wird, endgültig schließen. Immer wieder gab es in der Vergangenheit Ärger über Schließungen der Filiale.
Die Postbank, inzwischen Tochter der Deutschen Bank, begründet diesen Schritt mit dem veränderten Kundenverhalten. Die Filiale in Baldham ließe sich nicht mehr wirtschaftlich betreiben, so ein Postbank-Sprecher auf Anfrage: „Für uns muss das Verhältnis zwischen reinen Serviceleistungen (z.B. Postdienstleistungen, Bargeldauszahlung) und wertschaffendem Neugeschäft (z.B. durch Abschlüsse und Nutzung von Bankprodukten wie Ratenkrediten, Wertpapieren oder Versicherungen) stimmen.“ Daher gebe man den Standort auf, „nach derzeitiger Planung im Laufe des Jahres 2023“. Ein genaueres Datum nannte uns die Postbank auf Nachfrage nicht.
Ohne Post soll Baldham aber nicht dastehen: Die Deutsche Post ist bereits auf der Suche nach einem Vertriebspartner, erste Gespräche mit Interessenten laufen bereits, wie uns das Unternehmen mitteilt. Interessenten könnten sich weiterhin bei der Vertriebsleitung melden. Bevor ein neuer Partner gefunden ist, wird die Filiale nicht geschlossen werden, versichert die Postbank, damit ein „reibungsloser Übergang“ gewährleistet ist. Ein Abbau der Packstation oder die Schließung der Postfachanlage ist derzeit nicht geplant. Die Mitarbeiter der Filiale werden nicht entlassen, stattdessen plant die Bank, Stellen „sozialverträglich im Rahmen bestehender betrieblicher Vereinbarungen“ abzubauen.
Dienstleistungen der Post bieten ansonsten auch Calimero in der Wendelsteinstraße 3 in Vaterstetten und Nesli’s Backcafé in der Gartenstraße 22 in Neukeferloh an. Die nächste Filiale der Postbank ist in der Leibstraße 15 in Haar.